Volltext: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
Wär nicht mein Stand, der dir mißfällt, 
Ging jeder barfuß durch die Welt. 
Macht es auch etwas rauh die Hand, 
Du liebst ja mich, nicht meinen Stand — 
Liebst, wie ich weiß, mich echt und treu; 
Ist da der Stand nicht einerlei? 
Kunigunde. Ei, Gott bewahr! Der Stand ist viel, 
Und vollends bringt nur er zum Ziel. 
Du kennst den Vafer, er ist gut, 
Doch stolz dabei, ein Grafenblut 
Wallt stolzer nicht; wer es will wagen, 
Zu mir die Augen aufzuschlagen, 
Muß, soll der Vater Gehör ihm leihn, 
Vor allem guten Standes sein. 
Ich selber muß dir frei gestehn, 
Ich würd' es gar zu gerne sehn, 
Wärst du was Rechts. 
Sachs. Wer ist was Rechts? 
Kunigunde (etwas verlegen). 
Je nun — wer fürnehmen Geschlechts — 
Und — noch etwas — 
Sachs. Nun, solch ein Mann 
Ist ja der Ratsherr Eoban. 
Kunigunde. Ach, der! — Du wirst mich schon verstehn, 
Ich muß den Mann auch gerne sehn; 
Ganz kurz, der Mann bist du allein, 
Nur möcht ich, wenn du dich einmal 
Nun, schau nur nicht so finster drein, 
Nicht, um mein Wünschen zu erfüllen, 
Es wär nur um des Vaters willen — 
Lossagtest von des Handwerks Qual. 
Sachs (aufwallend, bis zu einiger Heftigkeit). 
Daraus wird nichts, das thu ich nicht. 
Die Arbeit ist des Lebens Pflicht. 
Der gute Stand, der mich ernährt, 
Der ist auch meiner Achtung wert. 
Wer redlich und mit ganzer Kraft 
Im kleinen Kreise Nutzen schafft, 
Steht zehnmal höher als ein Mann,
	        
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