Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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habe Ihnen die einzelnen Provinzen und Ländergebiete Deutschlands, 
über welche sich der Verband erstreckt, unter genauer Angabe der Ver— 
luste nach Prozentsätzen genaunt, aber hinzugefügt, daß diese Prozent— 
sätze natürlich sehr variabel wären, daß ein Gebiet, welches bis dahin 
mit dem brillantesten Resultate dastand, im nächsten Tage schon sehr 
hart betroffen werden und sehr schlechtes Resultat aufweisen könnte. 
So ist es in der That auch gekommen. Beispielsweise hat das Her— 
zogthum Braunschweig, welches bis zum vorigen Jahre nicht einen Heller 
Schaden zu verzeichnen gehabt und thatsächlich bis dahin die günstig— 
sten Resultate geliefert hatte, im vorigen Jahre noch einen Schaden 
von M. 85948 gebracht und dieser Schaden war gegenüber der mäßigen 
Prämieneinnahme aus diesem kleinen Gebiete groß genug, um sofort 
sür die neu begonnene Rechnungsperiode den Schadenprozentsatz auf 
468 90 der Prämieneinnahme hinaufzubringen. Noch schlimmer ist es 
der Provinz Posen ergangen. Diese hatte ebenfalls bis dahin keinen 
Schaden, und doch stellte sich durch den Brand der großen Dampf—⸗ 
mahlmühle in Inowraclaw der Schadensprozentsatz der neuen Rech— 
nungsperiode auf 18540, und für die ganze Dauer des Verbaudes 
immer noch auf 73690 der Prämieneinnahme. 
Aehnlich haben sich die Verhältnisse, wenn auch nicht so craß, 
auch in anderen Bezirken gestaltet, so daß, was im vorigen Jahre noch 
sehr gut stand, heute mehr oder weniger schlecht steht. Andere Bezirke 
dagegen, welche im vorigen Jahre schlecht standen, haben sich von 
ihrem ungünstigen Stande durch das günstig verlaufene letzte Jahr 
wieder einigermaßen erholt. Sie werden hiernach meine bereits im 
vorigen Jahre ausgesprochene Ansicht, daß auf die wechselnden Resul—⸗ 
tate der einzelnen Geschäftsbezirke kein zu großes Gewicht gelegt werden 
dürfe, voll bestätigt finden, dürfen aber sich überzeugt halten, daß 
unsererseits bei Beurtheilung der Resultate aus den einzelnen Bezirken 
mit aller Aufmerksamkeit geprüft wird, was etwa einzelnen unglück— 
lichen, aber unbedenklichen Schäden zuzuschreiben ist, und was etwa 
den Karakter des Geschäftes im betreffenden Bezirke in bedenklichen 
Lichte erscheinen läßt, so daß im Verbands-Juteresse geeignele Schutz⸗ 
maßregeln getroffen werden müßten. 
Die ungünstigsten Geschäftsergebnisse hat bisher die Provinz Po— 
sen geliefert, wie schon aus dem Vorgesagten zu folgern ist; ihr schlie— 
ßen sich an mit starkem Verluste die Provinz Sachsen und Hessen, das 
Großherzogthum Baden, das Herzogthum Braunschweig, das König— 
reich Bayern, die Provinz Pommern, das Großberzogthum Hessen. die 
Rheinprovinz und Schleswig-Holstein. 
In allen diesen Ländergebieten sind die Prämien durch die Schä— 
den zum Theil sehr erheblich überstiegen worden. Ohne Verlust hat 
der Verband gearbeitet in Hamburg, im Großherzogthum Weimar und 
in der Provinz Preußen, mit Gewinn in der Provinz Brandenburg, 
im Königreiche Sachsen, in der Provinz Westfalen und Schlesien, im 
Königreiche Württemberg und im Großherzogthum Mecklenburg. 
Meine Herren, Herr Präsident v. v. Wyngaert hat bezüglich der 
Verhütung von Unfällen, die an Leib und Leben geschehen können, in
	        
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