Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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ist vielleicht manchem der hochverehrten Herren, die von Weitem her 
gekommen sind, entgangen, eine welch gewaltige Zahl von Wasserkräf— 
ten hier dem Menschen zur Verfügung stand, leicht zu bändigen und 
leicht in den Dienst der Urindustrie zu bringen, der Industrie, di 
für den Mund zu sorgen hatte. Zuerst, so erzählt die Geschichte, hat 
Nürnberg mit der Burg begonnen, und nebenan sind dann entlang 
der Pegnitz Mühlen entstanden, und die vielen kleinen Gewässern 
der Umgegend wurden gebändigt und wurden dem Menschen diensibat 
gemacht, sie waren es, welche durch ihr Zusammenwirken mit dem 
Fleiße des Menschen hier eine Stätte der Industrie geschaffen haben, 
denn leicht konnte derjenige, welcher die Mühlenindustrie verstand, 
diese Wasserkräfte auch zu andern Zwecken dienstbar machen und au— 
lehnend an die Industrie sind andere Erwerbszweige entstanden und 
ohne Zweifel haben sie Nürnberg zu einer solchen Emporie emporge⸗ 
hoben. Da ist es wohl selbstverständlich, meine hochverehrten Herien 
Anwesenden, daß die Bürger, welche dieser Wasserkraft und welche der 
Mühlenindustrie soviel zu verdanken haben, derselben auch heute noch 
Dank schuldig sind und ein Gang durch die gestrige Ausstellung hat 
mich belehrt, daß die schönsten unserer gewerblichen Etablissements 
noch heute voranstehen in der Mühlenindustrie, daß sie dieselbe tüch— 
tig und wacker kultiviren, daß sie wissen, daß nicht nur die Eisenbahnen 
die Höhe der Menschheit bedeuten, sondern daß die Industrie im all— 
gemeinen gefördert und kultivirt werden muß. Nun, meine Herren, 
ich glaube, daß es gerecht ist, daß diejenigen unserer verehrten An—⸗ 
wesenden, welche den weiten Weg in diese staubige Ebene nicht gescheut 
haben, einen Dank verdienen seilens meiner verehrten anwesenden hie⸗ 
sigen Mitbürger und Mitbürgerinnen und ich glaube, meine anwesen— 
den Mitbürger einladen zu dürfen, ein Hoch auszubringen auf die 
Gäste, die unser Nürnberg mit ihrer Anwesenheit beehrt baben. 
(Sie leben hoch!) 
(Dreimaliges Hoch.) 
van der Wyngaert: Meine Herren, ich möchte Ihnen den Vor— 
schlag machen, folgendes Telegramm an den Vrotekltor unserer Aus— 
stellung abzuschicken: 
„Seiner Excellenz dem Herrn Staatsminister von Pfeufer 
bringen die im Museum zum Festmahle versammelten deutschen 
Müller und Mühleninteressenten als dem Protektor ihrer Aus— 
stellung soeben ein dreifaches Hoch aus und wünfchen ihm 
den besten Erfolg zu seiner Badekur. 
Im Auftrage: der Vorsitzende. 
(Zustimmung.) 
Nun gebe ich das Wort zu einem Vortrage dem Herrn Bau—⸗ 
riedel. (Folgt Bauriedel.) 
van der Wyngaert: Meine Herren, ich muß Ihnen gestehen, daß 
n Männergesellschaft nicht so leicht gerührt bin, aber augenblicklich 
in ich es. 
Ich bin es erstens durch die wunderschöne Blumenlese von 
Worten, die der Herr Vorredner in ein so prachtvolles Bouquet zu⸗
	        
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