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Wert werden wir aber auf die Erfolge der Ausstellung legen, wenn
es gelungen sein wird, der deutschen Mühlenindustrie viel Gutes, viel
Praktisches, viel Neues beizubringen, so daß auch diese wieder auf der
fortschrittlichen Bahn, die sie besonders vor sieben Jahren eingeschlagen
hat, mit Riesenschritten weiter geht. Hochverehrter Herr Regierungs—
präsident, ich bitte Sie nur noch, Seiner Exzellenz dem Herrn Minister
unsern besondern Dank dafür auszudrücken, daß er zu einer Zeit, wo
unsere Ausstellung noch wenige Bürgschaft darbieten konnte, es bereits
vertrauensvoll gewagt hat, seinen Namen an die Spitze dieses Unter—
nehmens zu stellen. Unter seiner Aegide, unter seinem Schutze haben
wir das Werk begonnen, möge es auch glücklich unter seinem Schutze
enden. Das walte Gott! — Und so bitte ich Sie, hochverehrter Herr
Regierungspräsident, diese Ausstellung zu eröffnen.
Regierungspräsident Dr. von Feder: Hochansehnliche Versammlung,
sehr geehrte Herren! Aus allen Gauen unseres deutschen Vaterlandes
sind die Mitglieder des Verbandes der Müller und Mühleninteressenten
wie in früherer Zeit ebenso in unseren Tagen in dem kunst- und ge—
werbreichen Nürnberg zusammen gekommen, um über die Interessen
und Bedürfnisse des Müllergewerbes und der verwandten Gewerke so—
wie der in nächster Beziehung hierzu stehenden landwirtschaftlichen Ge—
werbe zu Rate zu gehen. So bedeutend auch dieser Zusammentritt
hervorragender Fachmänner ist, so sehr Sie, meine hochgeehrten Herren,
hiermit Ihr Streben bekundet haben, das Gewerbe immer höher zu
bringen, so glaubte der Verein sich doch hierbei nicht beruhigen zu
können. Er hat darum dem alten Satze folgend: Verba morent,
exempla illustrant — Worte regen an, Beispiele erläutern, und um
den diesjährigen Verbandstag zu einem besonders fruchtbringenden zu
machen, eine reiche Ausstellung von Maschinen, Erzeugnissen und Bedarfs—
artikel der Müllerei und verwandten Gewerbe mit opferwilliger Hingebung
ins Leben gerufen, welche wir hier in dieser prächtigen Halle erblicken.
Seine Exzellenz, der Herr Staatsminister des Innern, die Wichtigkeit und
Nützlichkeit dieses Unternehmens erkennend, hat gern das Protektorat
für dieselbe übernommen und es lag in seinem Wunsche und in seiner
Absicht, diese Ausstellung persönlich zu eröffnen. Leider bildete die
unerwartete Verzögerung des Landtages und die hinausgerückte, nicht
weiter verschiebbare Badekur ein Hinderniß, sein Vorhaben auszuführen.
Er hat mich deshalb mit seiner Vertretung dahier betraut, zugleich
aber auch mir den Auftrag zukommen lassen, dem Verbande seine
wärmste Theilnahme für seine Bestrebungen zur Hebung des Müller—
und der verwandten Gewerbe hier auszudrücken. Indem ich hiermit,
meine hochgeehrten Herren, die Ehre habe, Ihnen von diesen wohl—
meinenden Gesinnungen des Herrn Staatsministers Mittheilung zu
machen und indem ich mich hierdurch des mir gewordenen hohen Auf—
trages entledige, kann ich mir doch nicht versagen, im Namen der
mittelfränkischen Kreisstände, sowie in meinem eigenen Namen, Sie
meine hochverehrten Herren, hier herzlichst willkommen zu heißen und
dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß Ihre Verhandlungen über die
diesjährigen wichtigen Berathungsgegenstände zur fördernden Verstän—