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als das in St. Lorenz zu Nürnberg, diesem weder an Schönheit der
Formen noch an technischer Vollendung irgend nachsteht (Tafel IV, 4).
Das prächtige Tabernakel erreicht eine Höhe von neunzig Fuß und
zeigt im Gegensatze zu jenem phantastisch erkünstelten Rankenwerk, jenem
wilden Schnörkelwesen, jenen krausen, lockig gedrehten, oft unnatür—
lichen Gebilden, worin die Zierkunst der Spätgotik um die Wende des
fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts geradezu schwelgt, strengere
gotische Formen. Aus dem durch drei Thüren verschlossenen Weihbrotkasten,
der durch Treppen mit kunstvoll durchbrochenen Geländern, deren Lehnen
besonders reich an allegorischen Menschen- und Tiergestalten sind, von
beiden Seiten zugänglich ist, wächst ein durch Figuren belebter Wald
von Türmchen und Strebepfeilern hervor, die dreimal zu einem Kranze
pon Kreuzblumen vereinigt werden. Der Meister dieses Kunstbaues
war nicht bekannt. Nachdem man früher Jörg Syrlin), der um diese
Zeit an dem berühmten Chorgestühl und Taufbecken im Münster ge⸗
arbeitet haben muß, als Meister des Tabernakels angenommen hatte,
riet man auf Adam Krafft?), ohne jedoch die stilistischen Eigentümlich—
Leinewand kauft, die er zu günstiger Zeit wieder verkauft. Nach 14683 übergiebt
Hans Nythart die weitere Verrechnung des Geldes seinen Söhnen Hans und
Erasmus. Die Frau Engel Zähringerin war aber keineswegs die Stifterin des
Tabernakels, denn am 10. März 1467 bestimmt Jodocus Klammer „item an das facra⸗
menthuwßlin, so man buwet hie zu Ulme in unnser lieben frowen pfarrkirchen drissig
gulden“. 1470 bekennt „Jenefe Beckin, Fridel Hubers des Kirsners Wirttin, daß ihr
Mann 30 fl. an das Sakramentshaus vermacht habe“. Am 26. April 1478 ver—
macht Anna Haßlerin an das Sakramentshaus 2fl. (diese Urkunde abgedruckt bei
Bazing und Vesenmayer: Urk. z. Gesch. d. Pfarrk. zu Ulm 1890). Obwohl die
Chronik 1469 als Jahr der Vollendung des Tabernakels angiebt, wird man den
Rechnungen nach dies nicht für glaubwürdig halten. Es mag einige Jahre später
vollendet sein.
) Die Familie Syrlin (Säuerlein) stammt aus dem Kloster Soflingen, von
wo ein Zimmermann Georg Eyrlin 1427 als Bürger in Ulm genannt wird
(s. Haßler, Ulms Kunstgeschichte im Mittelalter). Der Dreisitz von 1468 ist die voll—
kommenste Arbeit Jörg Syrlins. An dem Chorgestühl an den Wäunden (1469
bis 1474) befindet sich das Bildnis des Meisters. Er erhielt 1188 fl. (Münster⸗
rechnungen der Ulmer Stadtbibliothek u. Bazing und Vesenmayers abgedruckte
Urkunden. p. 104).
2) Grüneisen und Mauch in: „Kunstleben Ulms im Mittelalter“ schließen wegen
der wesentlichen Ähnlichkeit in der Konstruktion mit dem Sakramentshäuschen in
Nürnberg auf Adam Krafft, um so mehr, da dieser um diese Zeit in Nürnberg
bisher nicht urkundlich nachgewiesen werden konnte. Wie schon bemerkt war,
kann bis heute eine Beziehung Adam Kraffts zu Ulm und zum Bau des Münsters
nicht nachgewiefen werden.