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vorzüglich versammelten sich in ihrem Fleischhause, um
sich von dort aus zu wehren. Nachdem auf dem
Rathhaus sich niemand vorgefunden hatte, der dem
allgemeinen Grimm hätte geopfert werden können,
zog der größte Theil ab und vertheilte sich in die
Wohnungen der Patrizier. Sie wurden erstürmt;
was nicht weggebracht werden konnte, ward zerschlagen
und zertreten, geplündert und geraubt alles, was nur
einigen Werth hatte. Die Personen, die darin zurück—
geblieben, fielen, ohne Rücksicht Alters und Geschlechts
als Opfer und die empörendsten und ausschweifendsten
Grausamkeiten krönten das begonnene Werk. Keller,
Böden und Speicher wurden nach den entflohenen
Rathsherren durchsucht, und obgleich viele in verstellter
Kleidung, auf Mistwägen, sogar als vermeintliche
Leichen aus der Stadt entrannen, wurden doch einige
von dem tobenden Pöbel auf der Flucht ereilt, miß—
handelt und gemordet.
Und als nun der Tag zu Ende und die beträcht—
liche Beute in Sicherheit gebracht war, ließen die
Pfaffen in allen Kirchen ein feierliches Te Deum
laudamus! anstimmen und dann zerstreuten sich die
Massen, um in Weinhäusern, Trinkgelagen und lieder⸗
lichen Orten auf ihren Lorbeeren auszuruhen und die
Früchte des Sieges in Sorglosigkeit zu genießen. —
Schon in der Mittagsstunde hatte der glücklich
nach seinem Hause gelangte Jude Abraham Ben Ismael
sein kostbarstes Gut in einem verborgenen Winkel des
Kellers verscharrt, Weib und Kind der Obhut der
Verwandten zunächst dem Fleischhause übergeben und
ihnen bedeutet, bei der ersten drohenden Bewegung
sogleich dort hinein zu flüchten, weil die Fleischerzunft