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Mißbräuche in der Rathswahl, Befreiung von allen
Steuern und Anhänglichkeit an den Kaiser Günther
von Schwarzburg gefordert wurde. Da der Rath es
nicht für nöthig fand, auf solche Forderungen etwas
zu erwidern, so wählten die Unzufriedenen Versamm—
lungsorte, wo sie bewaffnet in drohender Stellung er—
schienen.
Eines Abends kehrte der Jude Abraham Ben
Ismael von einer Wanderung heim, die er in Ge—
schäften nach Altdorf und Hersbruck unternommen,
und da der Strahl der Frühlingssonne immer noch
nicht die Erde erwärmen wollte, so schritt er, tief in
seinen Pelz gehüllt, zum Lauferthor herein. Als er
in die Nähe des Dominikanerklosters zunächst dem
Rathhause kam, sah er schwarze Gestalten längs der
Mauer hinschlüpfen und durch eine kleine Pforte des
Klosters verschwinden „Wie?“ dachte er, „da könnte
ich ja erfahren auf einmal, was man zu thun beab—
sichtigt. Daß sich der größte Theil der Unzufriedenen
im Kreuzgange dieses Klosters versammelt, erfuhr
ich schon längst durch den Aaron, mit der Losung hat
der Bursche sich auch — der Gott meiner Väter weiß
auf welche Weise — bekannt gemacht und so bliebe
mir nichts übrig, als die Dunkelheit zu benützen und
ebenfalls als Mitwissender zu erscheinen.“ Dem Ge—
danken folgte sogleich die Ausführung, die Thürwächter
erhielten das Losungswort und einige Augenblicke darauf
befand sich Abraham an Ort und Stelle.
Eine beträchtliche Anzahl aus verschiedenen Ge—
werben war bereits versammelt und stritt sich, nach
der Art des gemeinen Volkes, über Sachen, die das
Bereich ihrer Kenntnisse weit überstiegen. Obgleich
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