Hom heiligen Laurenlius.
Mit dem heiligen Sebald hat das Büchlein begonnen und
mit dem, dem die zweite Hauptkirche Nürnbergs gewidmet
ist, soll es schließen, denn Manchen wird es angenehm und
nützlich sein, auch darüber etwas zu erfahren.
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Wie Silber wurde durch Feuer geläutert der in der
FDKirche so hochberühmte Blutzeuge Laurentius,
dessen Abstammung und Jugendgeschichte jedoch nicht
sehr bekannt ist; nur so viel wissen wir mit Bestimmt—
heit, daß ihn der heil. Sixtus, als damaliger Archi—
diakon von Rom, unter seine Schüler aufgenommen,
und nachdem er im Jahre 257 den päpstlichen Stuhl
bestiegen hatte, zum ersten der sieben Diakone der
römischen Kirche, obwohl er noch sehr jung war,
erhoben habe, was den sichersten Beweis liefert, daß
dieser Jüngling durch hohe Weisheit und seltene Voll—
kommenheit ausgezeichnet gewesen sei, indem jene
Würde nur den geprüftesten und heiligsten Männern
verliehen wurde, da der Archidiakon die Schätze der
Kirche zu bewahren und die Almosen zu vertheilen hatte.
Im nämlichen Jahre, in welchem der heil. Sixtus
zum Papste erwählt worden war, erließ der Kaiser
Valerian blutige Verordnungen gegen die Christen,
und da man im folgenden Jahre vorzäüglich die
Bischöfe, Priester und Diakonen zur Marter aufsuchte,
wurde der heilige Oberhirt bald ein Opfer der Ver—
folgung. Als den ehrwürdigen Greis die Soldaten