Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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Wahrheit Kämpfende: Meine Söhne! — Johann! — 
Mein Friedrich! um Gott und aller Heiligen Willen, 
sie sind todt! meine Kinder todt! — Ja, ich höre 
das Jauchzen ihrer Mörder, das Toben des blut— 
gierigen Volkes! — 
Edle Frau, was ist Euch? sprach Rosa, auf die 
Ermattete herabgebeugt, — welch ein böses Traum— 
bild muß Euch geängstigt haben, daß Ihr solche 
Schreckensworte laut werden laßt? Beruhigt Euch! 
Unten im Hofe tummeln die beiden muntern jungen 
Grafen ihre Rosse; eben sind sie im Begriffe auf die 
Jagd zu reiten. 
Auf die Jagd? — rief die Kranke mit fast 
schrillendem Tone, während sie in Selbstvergessenheit 
sich vom Sessel aufraffte, aber von Schmerz über⸗ 
mannt, wieder zurücksank. Auf die Jagd? die Un— 
glücklichen! — wiederholte sie. Dem gewissen Tode 
gehen sie entgegen. Eile, Rosa, sie sollen mich be⸗ 
suchen, sie sollen ihre kranke Mutter besuchen, die im 
Traum nur wenig Augenblicke den Vorhang gelichtet 
erblickte, der des Tages Zukunft unserem Auge ver— 
birgt. Gehe, Rosa, damit es nicht zu spät sei, und 
ich meine Kinder dem Verderben noch entreißen kann. 
Schnell gehorchte die Zofe. 
Die Söhne traten an des Vaters Hand herein. 
Stattliche Jünglinge. Prinz Friederich, der Aeltere, 
war von hohem Wuchse, wie auch der Juüngere, 
Johann, aber schwarz von Bart und Haupthaar, und 
der Kühnheit und Verwegenheit Ausdruck im Gesichte, 
während der blonde Johann die Anmuth und Zart— 
heit einer Jungfrau auf dem Antlitz trug. 
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