Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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auf ein gegebenes Zeichen die auf der Burg auf— 
gestellten Stückmeister Feldschlangen und Karthaunen 
lösten, die gar kräftig den Baß dazu brummten. 
Mehrere Stunden waren so verflossen, schon hatte 
die Nacht ihren schwarzen Mantel auf die alte Stadt 
Nürnberg herabgesenkt, als die Gäste zum Aufbruch 
sich bereit machten und die Geladenen der verschiedenen 
Städte in wohlgesetzten Worten, bei denen jedoch 
manches Zünglein ein leichtes Lallen nicht ganz ver— 
bergen konnte, sich bei dem Pfalzgrafen Karl Gustav 
verabschiedeten. — 
„Werthe Herren und Freunde,“ sprach dieser, sich 
von seinem Sessel erhebend, „nehmet, meinen Dank 
für Euren Zuspruch; einen mächtigeren wird Euch das 
treue, deutsche Land spenden, dem durch Euer Zuthun 
nach dreißig Jahren Friede gegeben wurde, daß es 
endlich heilen kann die Wunden, die ihm der heillose 
Krieg geschlagen und hoffentlich wieder gedeihen wird 
der Oelbaum des Segens, den es auf's Neue heget in 
seinen Gauen. 
„Nehmt denn noch einmal die Pokale zur Hand, 
ihr Herren, und thut mir auf meine drei Trinksprüche, 
die ich ausbringen werde zum Schlusse des heutigen 
Festes, kräftigen Bescheid. Deutschland lebe hoch! — 
Das wackre Volk und seine Fürsten. — Einigkeit möge 
das schönste Band um sie schlingen für alle Zeiten.“ 
Und er hob den mächtigen Pokal, that einen 
kräftigen Zug und von allen Seiten scholl freudiges 
Vivat in die Luft. 
„Der Glaube lebe, der uns ein sanftes Sterbe⸗ 
kissen bereitet, — der ächte christliche Glaube, fern von 
Menschenfurcht und Menschenzwang — und seine 
—
	        
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