Volltext: Der Streit um die Lauterkeit der Nürnbergischen Ceremonien in der Mitte des 18. Jahrhunderts

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„Der Streit über die Lauterkeit der Nürnbergischen 
Ceremonien in der Mitte des 18. Jahrhunderts. 
Von 
Prof. Dr. H. v. Schubert 
in Kiel. 
Die Geschichtsforschung hat wieder ihre Geschichte. Es 
ist im hohen Grade interessant, das allmähliche Erwachen des 
geschichtlichen Sinnes und Verständnisses zu beobachten. '’heorie 
und Praxis, Gelehrsamkeit und Leben stehen nicht soweit aus- 
einander wie man oft meint. Praktische Bedürfnisse des Lebens 
haben die gelehrte Arbeit entbunden: das große grundlegende 
Werk protestantischer Kirchengeschichtsschreibung, die Magde- 
burger Centurien, sollten die theoretische Rechtfertigung der 
neuen Kirchenbildung darstellen. Gottfried Arnoläs partelisch- 
unparteiische Ketzergeschichte entsprang dem Interesse einer 
praktisch gerichteten Frömmigkeit. Im vorigen Jahrhundert 
hat das praktische Bedürfnis, die Forderungen der Gegenwart 
nach einer schlichteren, verständlicheren, die Zusammenhänge 
mit Vernunft und Sittlichkeit deutlicher aufweisenden Gottes- 
verehrung auszugleichen mit den ehrwürdigen, aber unlebendig 
yewordenen Formen der Überlieferung, die Geschichtsforschung 
zu Hilfe gerufen. Die einen entnahmen ihr die Gründe zur 
Verteidigung der durchs Alter geheiligten Institutionen, die 
anderen wiesen mit der zeitgeschichtlichen Bedingtheit auch die 
Vergänglichkeit und den menschlichen Ursprung und Charakter 
nach und damit ihr Recht zu ändern: so oder so, die Vergangen- 
heit wurde aufgehellt, und die geschichtliche Kritik erstarkte. 
Wo der historische Boden so reich war, wie im Frankenland 
und besonders in Nürnberg, musste der Antrieb besonders groß 
sein. Die Nürnbergisch-Altdorfische Gelehrsamkeit (Zeltner, 
Beitrüge zur bayer. Kirchengeschichte. HT. 5. 14
	        
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