richten konnte es mir gelingen, die versteckten Irnamer aufzudecken.
Dabei behielt ich aber immer im Auge, das, was ich über den Künstler
sagen wollte, so zu fassen, daß es einem größern Publikum, welches
der Nürnberger Kunst nur einiges Interesse entgegenbringt, verständlich
ist. Ich erkannte auch, daß ein nicht ausschließlich für Gelehrte be—
stimmter Aufsatz weiter ausholen muß.
Auf eine Illustrierung des Buches, so weit sie sich durchführen
ließ, habe ich von vornherein Wert gelegt. Ich ging von der Meinung
aus, daß die schönste Beschreibung die Abbildung irgend eines Gegen—
standes nicht ersetzen kann, daß erst das Bild den rechten Begriff giebt.
Gerade die Werke der Nürnberger Bildhauer liegen uns seltener
als die Gemälde derselben Zeit in guten Photographieen vor. Oft ist
es mit großen Schwierigkeiten verknüpft, solche zu Gesicht zu bekommen.
Von einigen Arbeiten Kraffts war es überhaupt unmöglich, da sie
nicht photographiert waren, und so blieb dem Kunstliebhaber nichts
weiter übrig, als die Werke an Ort und Stelle zu betrachten. Um
diese mit vielen Kosten verknüpften Schwierigkeiten zu beseitigen, habe
ich sämtliche Werke des Meisters photographiert und mich bemüht,
so viele als möglich in Lichtdrucken diesem Buche beizufügen, damit sich
der Leser in Muße an der Hand der Betrachtungen ein genügendes
Bild von dem Wirkungskreise Kraffts verschaffen kann.
Die Abbildungen sind ungleich, man könnte einwenden, auf manche
sei nicht Sorgfalt genug verwendet worden. Allein wer bedenkt, mit
welchen Schwierigkeiten und Mühen bei der ungünstigen Beleuchtung
in den Kirchen oft nur photographiert werden konnte, wird Nachsicht
haben. Es kam mir auch nicht darauf an, vollendete Abbildungen zu
geben, sondern ich wollte nur die Werke Kraffts zusammengestellt haben
und durch die Bilder, welche die Originale treu wiedergeben, was eine
Zeichnung doch nicht vermag, die Thätigkeit des Meisters veran⸗
schaulichen. Überdies soll das vorliegende Werk keine Prachtausgabe
sein, sondern die Abbildungen sind nur zum bessern Verständnis bei—
gefügt.
Zum Schlusse spreche ich allen denjenigen verehrten Herren, die
mein Vorhaben freundlichst begünstigten, meinen ehrerbietigsten und