Volltext: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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persönlichen Bemerkung und des Referenten wird der Schluß über diese 
Frage stattfinden. 
Herr Prof. RNuhlaund-Wittenberg: M. H. ich habe lediglich eine 
persönliche Bemerkung vorzubringen. Es ist darauf hingewiesen worden, 
daß meine Ausführungen in der“kleinen roten Broschüre zu Mißverständ— 
nissen geführt hätten. Das glaube ich sehr gern. Jede neue Auffassung 
hat in der Regel das Schichsal, falsch verftanden zu werden und Mißver— 
ständnisse hervorzurufen. Das wird immer so sein. Ich ziehe für meine 
Person lediglich den Schluß daraus, daß alle die Herren, die da glauben, 
daß eine wesentliche Differenz zwischen ihrer Auffassung und der meinigen 
besteht, namentlich Herr Bauriedel uͤnd Herr Blank, und auch die 
anderen Herren die Freundlichkeit haben möchten, unserem Ausschuß zur 
Vorbereitung von Verkaufsvereinigungen beizuͤtrelen. Dort werben Eie 
Gelegenheit finden, sich an unseren Beratungen zu beteiligen, und wir 
zweifeln nicht, daß wir in einer gründlichen Aussprache, bei der nicht 
gleich Schluß der Debatte beantragt wird, uns ganz gewiß zusammen— 
finden werden. (Bravo!) 
Herr Hantel-Frauenburg: Zur Geschäftsordnung! M. H, alle vor— 
getragenen einzelnen Vorschläge schweben in der Luft und können uns nichts 
helfen. Ich komme darauf zurück, ein positives Resultat zu erzielen, und 
da nach den Statuten es nicht angängig ist, daß die Generalversammlung 
selbst eine Summe bewilligt, so modifiziere ich meinen Antrag zu folgender 
Resolution und bitte, dafür einzutreten: 
Die Generalversammlung ist der Überzeugung, daß der Ver— 
band Deutscher Müller die moralische Verpflichtung hat, die Be— 
strebungen des Ausschusses zur Vorbereitung von Verkaufsvereini— 
gungen zu unterstützen und den Verbandsausschuß zu ersuchen, 
dieser Willensmeinung gemäß einen neuen Beschluß über die 
Bewilligung einer finanziellen Beihilfe zu fassen. 
Herr Thiem-Greifenhagen, Berichterstatter: M. H., der Herr 
Kollege Hantel glaubte mir einen Vorwurf daraus machen zu können, 
daß ich die üble Lage der Klein- und der Mittelmüllerei auf die ungesunde 
Entwicklung zurückgeführt habe, welche die Großmühlen in den letzten 
zehn Jahren genommen haben. Selbstverständlich habe ich mit meiner 
Aeußerung nicht gemeint, daß sämtliche Großmühlen verantwortlich ge— 
macht werden müssen für die ungünstigen Verhältnisse der Müllerei. Es 
sind ja Großmühlen vorhanden, die in ganz natürlicher Weise durch all— 
mähliche Vergrößerung entsprechend dem lokalen Bedürfnisse entstanden 
sind, und diese Großmühlen, die auf einer natürlichen Grundlage zu ihrer 
Größe gelangt sind, wollen wir auch nicht angreifen, sondern wir wollen 
nur die Auswüchse in der Großmühlenindustrie bekämpfen. (Bravo!) 
Ein solcher Auswuchs ist es jedenfalls, wenn ein Müller, der eine Mühle 
besitzt, die 200 Tonnen täglich leistet, und eine zweite Mühle, die 400 
Tonnen täglich verarbeitet, nun noch eine dritte mit einer täglichen Ver— 
mahlung von 600 Tonnen erbaut, sodaß er im ganzen 1100 bis 1800 Tomnen 
täglich produzieren kann. M. H., diefe 1100 bis 1200 Tonnen täglich be— 
deuten den Ruin von 1200 Kleinmühlen. (Sehr richtigl) Ich glaube,
	        
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