Objekt: Historienbibel – Nürnberg, STN, Cent. V, 2

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Ich sprach zu ihm: „Sag mir durch Got 
Wer regiert itzund das Bistum 7“ 
Er antwort: „Ernestus der frumm, 
Aus Baiern, ein geborner Fuerst, 
Den nach Tuegend und Eren duerst, 
Der helt Hof wie ein treuer Vater, 
Armen und Wichen ein Woltater, 
dat auch all Kuenstner lieb und wert 
Ist ganz demuetiger Geberd, 
Zumb Fried genaigt an großen Pracht, 
Der auf all Ding hat selber acht, 
Auf die Kirchen und Predigstuehl, 
Auf den Spital und auf die Schuel, 
Kicht an, guet Polizei zu halten, 
Kat und G'richt aufrecht zu verwalten, 
Helt Witwen und den Waisen Schuetz, 
Handhabt treulich gemainen Nuetz“. 
Ich sprach: „Selig ist diese Stat, 
Die ain solchen Regierer hat. 
sag, was hat die Stat für ein Handel? 
Er sprach: „Es ist ain großer Wandel 
Ein namhaft und ain genge Straß 
Der Deutschen, so an Unterlaß 
Da webern mit g'werbiger Hand 
Durch das Gebürg in das Welschland. 
Und in andre Land hin und wieder, 
Deshalb legt man zu Saltzburg nieder 
Hiel Kaufmanswar g'waltig und stark; 
Auch ist da große Meß und Marck 
Kuperti mit kaufen und verkaufen 
Da sehr viel Kaufleut kumen ze haufen, 
Dergleich sie bauen Meß und Merk, 
108: Wichen — Weichen, Schwachen. 
7. 199: Kuenstner — Künstler. 
. 201: an — ohne. 
213: genge — begangene, besuchte. 
2 1 an — ohne. 
22 *. webern — geschäftig sich bewegen, thätig sein. 
222: Ze haufen — zu Haufen. 
v. 223: Meß und Merk bauen — besuchen. Schmeller citiert aus Hans Sachs 
deppner Nuon III 76: „Ich solt eine meß zu Leon bauen“. Veral. Wörterbuch J. 
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