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Zu Christoph Scheurls Briefbuch,
Nr. 34b. Cod. 306. 3762. W. 1. Angust 1508,
An Johann V.'), Bischof von Breslau, Landeshaupt-
mann von Ober- und Nieder-Schlesien.
Die Söhne Vogls?) haben ihm den Brief des Bischofs
übergeben, worin dieser ihm mitteile, dass er sie Schs. wegen
nach W. schickt und sie der Verdienste des Vaters wegen em-
pfiehlt, als ob sie ihm ‚durch nahe Verwandtschaft verbunden
wären. Dank. Lob Vs. Verspricht, sich der ‚Söhne ‚sorgsam
anzunehmen. Sie würden bei ihm in öffentlicher Vorlesung
päpstliches und kaiserliches Recht und privatim
humane Wissenschaften hören. Er schreibe ihnen deutsche
Briefe vor, die sie ins Lateinische übersetzen müssten, und die
er korrigiere und wofür er das Muster vorlese. Lob des
Bischofs.
Nr. 34c. Cod. 306. 378b. W. 1. August 1508.
An Leonhard Vogl.
Schreibt jetzt erst wegen der täglichen Beschäftigungen
und einer Augenkrankheit, habe auch die Söhne Vs. erst kennen
lernen und abwarten wollen, bis sein Buch, das ihm die Söhne
schicken, gedruckt sei. Darin sei auch des Bischofs und Vs.
in Versen gedacht. Dank für Übergabe der Söhne.) Lob
der Söhne, besonders Wilhelms, der sich ihm eng ange-
schlossen habe. Sie lernen fleissig Briefe schreiben. Georg
Sauermann studiert das Organon. Er habe die Lektionen
der Söhne disponiert. Sie bedürften eines Textes des canon.
Rechtes. Der Lehrer sage, er habe deshalb an V. geschrieben.
Sch. hätte längst für die Söhne einen Tisch bei einer .an-
ständigen Witwe besorgt, wo sie allein wären und lateinisch
1) Vrgl. das oben, Nr. 29a, erwähnte Buch von Otto und G. Bauch,
Caspar Ursinus Velius, 8.
?) Vrgl. den folgenden Brief.
3) Album S. $. 1508: Georgius Saurman de Wratislauia, Christo-
ferus Vogel de Vratislauia. Gwilhelmus Vogel de Vratislauia, Zu G.
S. vrgl. G. Bauch, Ritter Georg Sauermann, Breslau, 1885, und hier
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