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Für diese speziell möchte, ehe ich auf die mir gestellte
schwierige Frage, wohl eine der schwierigsten, die uns Landwirte
berührt, näher eingehe, einen kurzen Rück- und Ueberblick geben,
wie sich unsere vaterländische Landwirtschaft im Laufe von circa
35 Jahren entwickelt hat.
Damals waren unsere Verkehrsverhältnisse gegenüber der
Jetztzeit noch fast gar nicht entwickelt und wir bayerischen Land—
wirte hatten das, ich möchte sagen schöne, natürliche Verhält—
nis, daß von Osten nach Westen Deutschlands, in groben Zügen
gedacht, zwar die Bodenwerte, die Löhne und die Lebenshaltung
teuerer waren, dagegen erzielten wir für unsere Erzeugnisse gegen—
iber dem damals billiger produzierenden Osten etwas höhere
Preise und somit wurde uns Landwirten Entschädigung unserer
teuereren Produktion. War die Getreideernte schwach, so fand oft
eine rasche Aufwärtsbewegung der Brotgetreidepreise statt und so
fand meist der Landwirt Entschädigung in den gerne gewährten
höheren Preisen. Die Viehzucht konnte damals noch nicht all—
gemein hoch entwickelt sein, da die Nachfrage nach tierischen
Produkten mehr lokaler Natur und die Viehpreise gegen jetzt
niedere waren. Damals kostete z. B. eine ganz junge Melkkuh
mit Kalb noch nicht 200 Mk., heute 45600 Mk. und mehr,
Kalbfleisch vom Produzenten per Pfund lebendes Gewicht 15,
höchstens 20 Pfennig, jetzt 85 bis 45 Pfennig, oft mehr.
Gespannochsen wurden bis zu 15, ja mehr Jahren zur Arbeit
verwendet, ihre Arbeit war oft mehr wert als deren Fleischnutzung.
Transport lebenden Schlachtviehes auf nennenswert größere Ent—
fernungen war durch zu teuere Transportkosten und Risiko wenig
durchführbar. Dies in großen, allgemeinen Zügen Ihnen ge—
währte Bild änderte sich indeß bald. Großartig und von uns
Landwirten mit bejubelt war der Aufschwung, den unsere Ver—
kehrswege zu Wasser und zu Land, in den 60er Jahren beginnend,
namentlich nach 1870, nahmen. Die Welt wurde unvergleichlich
rasch aufgeschlossen, Handel und Verkehr nahmen ungeahnten
Aufschwung, die Städte blühten in vieler Hinsicht ungesund rasch
empor. Nachteile dieser beispiellos raschen Entwicklung blieben
aber auch nicht aus und trafen mit in erster Linie die nach
ihrer Natur in ihren Betriebszweigen schwer bewegliche Land—
wirtschaft.