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samt der Vorrede, der Kobergerschen Bibel von 1483 (der
sogenannten neunten deutschen) entnommen. Daß er auch
künstlerisch von den Apokalypse-Bildern dieser Bibel-⸗-Ausgabe
abhängig ist, darauf hat Thode zuerst hingewiesen. Die
Offenbarung Johannis mit ihren Mysterien und ihrer ge—
heimnisvollen bilderreichen Sprache ist von jeher ein Buch
gewesen, mit dem Gelehrte wie Laien sich gleich gern be—
schäftigten, zumal in einer Zeit, in der man, wie um das
Jahr 1500, dem Weltuntergang nahe zu sein glaubte und
in apokalyptischen Träumereien der geoffenbarten Wahrheit
letzten Schluß zu finden hoffte. Die Auslegung der Offen—
barung durch bildliche Interpretation war ein Lieblingsvor—
wurf mittelalterlicher Kunst, dessen sich auch die reprodu—
zierenden Künste sofort nach ihrem Erwachen bemächtigten.
Von keinem Blockbuch kennen wir so viele verschiedene Aus—
gaben wie von der Apokalypse, und da diese doch alle in
einem verhältnismäßig kleinen Zeitraum erschienen, beweisen
sie, wie stark das Bedürfnis des Publikums dafür war. Es
muß daher eine gute Spekulation Dürers genannt werden,
daß er seinen Verlag mit einer solchen Publikation eröffnete;
überhaupt sagt man nicht zu viel, wenn man behauptet,
daß Dürers künstlerische Tätigkeit ganz wesentlich durch sein
„Geschäft“ bestimmt wurde. Die Rücksicht auf die Absatz—
fähigkeit seiner Ware erklärt z. B. seinen Stich des mon—
strösen Schweines aus dem Dorfe Landsee, den Holzschnitt
des Rhinozeros; die imminente Gefahr der Türkenkriege,
Aktualitäten wie den Türken und seine Frau, die große
Kanoneu. a. Eine Spekulation auf den Volkshunger nach Wunder⸗
geschichten ist der Amymone genannte Stich, der eine im
16. Jahrhundert an der dalmatinischen Grenze angeblich vor—
gefallene Begebenheit illustriert u. s. w. Heiligenbilder, als stets
begehrter Artikel, nehmen einen Hauptplatz in seinem oeuvre
ein. Den Heil. Christophorus, den schon das 15. Ihrhdt.