Zwidan, Dem Kanzler, Konrad von Würzburg und
Dem alten Stoll.
Andere Namen nennen uns die Singfohulen in
Nürnberg,*) Augsburg?) und Straßburg. An die Stelle
der ritterliden Sänger, die um Fürftengunft ihre Harfe
ertönen ließen, find hier 12 ehrjame Handwerksmeifter
getreten. Sleihwohl wurden in Nürnberg auch die
Meijter der Mainzer SingHule verehrt, denn Mainz
war die erfte. und Hauptjdhule des deutfdhden Meifter-
gefanges; von hier aus verbreitete er fi erft über
das füdlihe und öftlidHe Deutfdhland. Nicht unbeachtet
dürfen wir laffen, daß die Namen der 12 Mainzer
Meilter uns den gefhidhHtlidHen Gang des Meilter-
gejanges deutlider und wahrer zeigen, als die bürger-
liden Namen der Nürnberger und Augsburger Schule;
denn mag dem Meiftergefang felbfit noch fo jehr der
Charakter {hlidhter Handwerkerdidhtung aufgeprägt fein:
entitanden ift er aus dem ritterliHen Minnegefang.
Die Phantafie hat die Entftehung des Meifter-
gejanges wunderbar ausgefmüct. Die Möndhe, fo
wird darüber berichtet, welde ehedem in der Kirche
allein herr{dten, waren von Neid erfüllt, weil auch die
Meifterfinger fortan Gott dort SffentlihH priefen und
ihm bdankten, Sie verfdhrieen die legteren als Keber,
1) Die Namen der 12 Nürnberger Meifter, weldhe in einem
Sebidhte Hans Sachjenz vorfommen, wurden auf ÄhnlidHe Wetife
geehrt, mie die aus ganz Deutfhland ausgewählten 12 alten
Stifter der Mainzer Schule. Sie hießen: Veit Bogner, Kunz
Bogeljang, Hermann Ortel, Konrad Nachtigall, Frig Zorn, Sirtus
Beckmefjer, Frig Kothner, Nic. Vogel, Auguftin Mofer, Hans
Schwarz, Uri Sislinger und Hans Folz.
2) Die 12 Augsburger Meifter waren: Raphael Tuller,
Onofferus Schwarzenbach, Midael Frank, Baftt Wild, Martin
Schrot, Kajpar Ottendorfer, Kafpar Wirth, Seorg Dannbek, Hans
NRatgeb, Jakob Taalana, David Oft und Martin Dirr.