Objekt: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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li, daß er Keine Brüce über die Donau finden Konnte, dies 
fümmerte ihn indeß fehr wenig, er machte kurzen Prozeß, breitete 
jeinen Mantel aus und fuhr auf demfjelben ganz gemüthlich über 
den Donaufluß hinüber. E83 war ihm Übrigens auch eine Kleinig- 
feit, Tode zu erwedfen, Kranke gejund und zerbrocdhene Oläfer wie: 
der ganz zu machen. Einem Bauern, der in der Nacht feine Ochfen 
verloren Hatte und felbige nicht mehr finden Konnte, zündete er feine 
zehn Finger an und zwar fo, daß jelbige einer Sasflanıme gleich 
feuchteten, in Folge defjen der Bauer au feine Dchfen wieder 
[and. Wenn er mandımalk in der Stadt übernachtete, fhlug er feine 
Wohnung gewöhnlich bei einem Wagner auf; wenn es aber gerade 
Winter und fehr Kalt war und die Wagnersfrau ihm Holz zum 
Sinheizen verweigerte, Öffnetc cr das Fenfter, nahm die Eiszapfen 
vom Dache und machte damit ein präctiges Feuer in dem Ofen. 
Nach feinen Tode aber wirkte er noch viel größere Wunder; - ein 
‚unger Mönch Könnte ein Lied davon fingen: Der junge Nafeweiß, 
der bei dem Leihnanı des Heiligen Sehald ftand, ergriff deffen 
Barth und fagte Kidelnd: „Ja, ja, alter Greis, du Haft in deinen 
„eben audy Mandhen betrogen mit deinen Wunderwerken“ ; Kaum 
hatte der junge Mann dies gejagt, als der Tode feine rechte Hand 
erhob und dem Möndy eine OYOhrfeige- verfehte, daß ihm das Auge 
heraushing ; mit inniger Reue flehte nun diefer um Berzeihung 
jeine®$ FrevelS , worauf der Tode ihm fanft eine ODHrfeige auf die 
andere Wange verfebte, in Folge deffen das. Auge wieder in feine 
Höhle zurüdiprang. 
Die Legende fagt nody weiter: Zu der Kapelle St. Sebald 
find einmal drei gebadfene Kuchen geopfert worden; Ddiefe drei 
Brode wurden dur drei Feichtfinnige Buben von dem Altar weg: 
yenommen, dabei bemerkten fie, daß dem Heiligen Sebald ohnehin 
nicht Hungern mird, und wenn die Kuchen no Iange liegen, [fo 
ivlrden fie an Ende zu alt. Was gefhieht? Diefe Kuchen ver: 
mwandelten fi augenbliclidy durch die Wunderkraft des St, Sebald 
in Steine; bie war aber nicht genug, die drei Loshaften Jungen 
fonnten den Heimweg nicht mehr finden, fie Kiefen Tag und Nacht 
in der Irre herum, fo daß fie endlig gezwungen waren, ihr 
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