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Am 4. Sonntag nach Trini—
tatis.
2. B. Mos. 20, 6.
Ie thue Barmherzigkeit an vie—⸗
h len Tausenden, die mich lieben
und meine Gebot halten.
Rec. Allmaͤchtig, weiß, gerecht, unendlich,
voll von Guͤte,
ist alles nur ein Strahl des hoͤchsten Majestaͤt,
und gleicht nicht den erbarmenden Gemuͤthe,
das selbsten GOtt an Groͤsse aͤhnlich geht.
Die arme Creatur muß ja den Schoͤpffer ehren,
weil er allmaͤchtig ist, und sie vertiigen kan:
Ihr Thun muß sich nach seinem Willen kehren /
er siehet es mit klaren Augen an.
Er ist gerecht, so muß sie Straffe scheuen;
Unendlich, darum kan sie ihn nicht flieh'n:
Voll Guͤte, die da pflegt nur Gnade auszu⸗
streuen,
drum muß sie sich um steten Dank bemuͤhrn.
Wodurch kan sie d noch Barmherzigkeit er⸗
angen? J
Weil alles was sie thut, aus Schuldigkeit ent⸗
springt; —
Wos ists, das ihm so sehr zu Herzen dringt,
daß er uns will mitleidentlich umfangen?
ARIA.