Objekt: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt (Zweyter Theil)

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Auf den Wunich feiner Verehrer begann er, feine 
Werke, die bisher nur vereinzelt gedruckt waren, in der Muße 
leines Sebensabend3 für eine @©ejamtausgabe zu ordnen. 
Wie {chon erwähnt worden ijt, verlief fein Leben im 
allgemeinen glücklich; dody blieben auch ihm Harte Prüfungen 
nicht erfpart. Von fieben Kindern auZ feiner Ehe mit 
KXunigunde, zwei Söhnen und fünf Töchtern, überlebte ihn 
Fein einzige5; fie ftarben alle vor ihm; im Sahre 1560 
waren ihm nur noch vier Enkel, die Kinder feiner älteften 
Tochter, geblieben. 
Er felbft berichtet unz dies, fcheinbar ohue dem Schmerz 
Ausdruck zu geben, der fein warm fühlendes VBaterherz zerriß. 
Und doch Können wir ung eine Vorftellung davon machen, 
wenn wir in dem Gedichte: „Die Königin Niobe“ die 
Schilderung der wortelofen Verzweiflung diefer unglücklichen 
Mutter nachlefen. „Sie fprach kein Wort,“ fagt er, „fo lange 
fie auf Erben lebte; ftillihweigend {dhritt fie dahin, die 
Sreude war ihr erftorben; am Grabe ihrer Kinder wurde 
Ne zu Stein.“ 
Ein leßter fOwerer Schickfalsfchlag traf den Meijter 
Dans in dem Tode feiner Gattin. Kunigunde f{tarb, al3 er 
66 Yahre alt war. In dem Gedichte: „Der wunderlidc 
Zraum don meiner abgefjhiedenen Gemahel Kuni- 
zund‘“ faat er: 
Ah Gott, erft ward mei'nı Herzen bang, 
Weil ich mein G’mahel nit mehr hätt. 
Wo ih anfah diefelben Stätt’, 
Daran fie war geftanden und g’feffen, 
OD, fo thät fich mein Gerz dann freffen, 
Dergleich, wo ih ihr Kleider fach (jah), 
Wurd ich geleich von Herzen {hwach, 
Daß ih mein G’mahel auserkoren 
Alio aar aeblina hätt’ verloren. 
Oft Ihiem eS ihm, fie lebte noch und Hätte eine 
Areundin befucht oder wäre in Gefchäften ausaeaauaen ; 
Wenn ich mich denn bedachte, daß fie 
Geftorben wär’ und nicht mehr hie, 
So murd’ mein GHerzenleid mir neu.
	        
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