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Dachung theils hohes Satteldach mit schwarzen Ludovicifalz-
ziegeln, theils Plattendach, theils flache Zinkblechdachung,
theilsg Oberlichtkonstruktion. — Reiche Ausstattung im Innern
mit Holzschnitzarbeiten (in Eichen und Eschen, zum Theil alt)
und mit Gobelins. — Dampf- und Dampfwasserheizung; elek-
trische Beleuchtung; Pulsionsventilation.
N. Erweiterungsbau gegen die Jungfernthurmstrasse.
Bauzeit 1892—93. Kosten 285000 Mk., innere Einrichtung,
39000 Mk. Ueberbaute Grundfläche 650 qm, kubischer Inhalt
14900 cbm. Kosten f. d. am 438 Mk., f. d. cbm 22,4 Mk. —
Der Bau enthält 3 Fraktionssäle (je 18 m lang, 9m breit), Re-
ferentenzimmer, Ministerzimmer; im Erdgeschoss Archivräume
und eine Bedienstetenwohnung. — Facade gegen die Jungfern-
thurmstrasse und Seitenansicht in Lichtenauer Sandstein, sonst
verputzter Backsteinbau; geschweiftes Mansarddach, mit Schiefer-
eindeckung, Plattform als Holzcementdachung ausgeführt. Sämmt-
liche Zwischendecken massiv in Eisen und Beton; Gewölbe mit Gyps
abgezogen, Schienen in Stuck gezogen; Fussboden mit Linoleum-
beleg auf Gypsestrich. — Innere Ausstattung mit Schnitzereien
und Vertäfelungen in Eichen und Eschen; reich stuckirte Pla-
fonds; Satinbespannung der Wände. — Niederdruckwarmwasser-
heizung. Beleuchtung und Ventilation wie vor.
2) Justizpalast in München. (Pläne, 2 Modelle.) Bauherr
kgl. b. Staatsärar. Bauzeit 1890—96. Entwurf und Ausführung
kgl. Professor Fr. Thiersch. Baukosten inel. elektrischer Be-
leuchtuug 6092000 Mk. Kosten f. d. qm überbauter Fläche
850,84 Mk., f. d. cbm 30,68 Mk. Das Gebäude ist bestimmt zur
Aufnahme des kgl. Staatsministeriums der Justiz, des kgl. Ober-
landesgerichts , der Oberstaatsanwaltschaft, der beiden Land-
gerichte mit zugehörigen Staatsanwaltschaften, des Amtsgerichts
München I Abtheilung für Civilsachen, der Dienstwohnungen für
das technische Hausverwaltungspersonal und Boten. — KErd- und
3 Obergeschosse mit 338 Gelassen, darunter 23 Sitzungssäle.
Die Korridore gruppiren sich um 2 offene Höfe und um einen
mit Kuppelbau überdeckten Lichthof, letzterer zugleich als
Treppenhaus und Centralfoyer verwendet. Zwei weitere Trepppen:
häuser im östlichen und westlichen Mittelbau. Backsteinbau;
die Aussenfacaden mit Donaukalkstein verkleidet, die Hoffacaden
in Kalkputz mit angetragenen Stukkaturen nach alter Technik