Volltext: "Barbara Harscherin", Hans Sachsens zweite Frau

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des älteren überkommen haben kann, so ist nicht zu zweifeln, daß 
er der Sohn Jakob Pregels des älteren, und also ein Urenkel des 
Dichters Hans Sachs gewesen ist. 
Hans Pregel erwarb, wie aus dem Inventar seines Nachlasses 
zu entnehmen ist, in Zwickau das Gasthaus zu den dreien Schwanen, 
betrieb auch noch eine Eisenhandlung und gelangte außerdem noch 
in den Besitz eines Gutes zu Marienthal unweit Zwickaus.“) 
Dieses Inventar v»), das auch sonst in culturhistorischer 
Beziehung nicht ohne Wert ist, erweckt doch zumeist dadurch Interesse, 
daß in ihm unter den aufgeführten Bücherbeständen 
die Handschriften des Hans Sachs zu Tage treten: 
es werden nämlich genannt unter den Folianten „30 geschriebene 
Bücher Hanßen Sachßens Poeterey seiner eigenen Handt“ und unter 
den Quartanten „Hanß Sachßen 5 geschriebene Bücher seiner 
Poeterey.“ x) Das sind also im ganzen 35 Manuscriptenbände. 
Nun beziffert aber Hans Sachs in dem Gedicht „Summa“ vom 
1. Januar 1567, in welchem er eine Zusammenstellung seiner 
dichterischen Schöpfungen giebt, die Zahl seiner Handschriftenbände 
selbst auf sechzehn Meistergesang- und auf achtzehn Spruchbücher. 
also auf nur 34 Bände.) 
Wie ist also nun der überschüssige 36. Band in 
dem Pregelschen Inventar zu erklären?— 
Daß hier ein Versehen bei der Inventarsaufnahme unterlaufen 
sei, kann man nicht annehmen, so lange noch eine andere Deutung 
zulässig ist. 
In Schriften über Hans Sachs wird bekanntlich öfter erwähnt, 
daß die letzten Gedichte, die von ihm herrühren, der bereits oben 
citierte „Zuchtspruch“ vom 30. Oktober 15722) und ein paar Vers— 
zeilen seien, die er am 18. November 1572 „ auf ein geschenkt Glas“ 
v) VII. Beilage am Anfang und am Schluß. Daß er eine Eisenhandlung 
betrieb, sagt die Notiz: „Unterschiedliche Rechnung der geführten Eisenhandlung.“ 
w) Gedruckt als Beilage VII. 
x) Auf diese im Pegelschen Nachlaßinventar enthaltenen Manuseripten— 
bände wurde zum ersten Male durch eine Notiz des Zwickauer Wochenblattes 
vom Jahre 1891 aufmerksam gemacht. E. Goetze, die Handschriften des Hans 
Sachs, in A. L. Stiefels Hans Sachs-Forschungen. S. 195. 
x) Tüb. Ausg. XXI, 340. 
2) Seite 49.
	        
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