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wendig erwies, wurde ihm deren Guß übertragen, und als im
Jahre 1560 das gesamte Handwerk der Kandelgießer, Meister und
Gesellen, eine Gedächtnistafel stiftete, wurde ihm die Ausführung
dieses Kunstwerkes anvertrautks).
Ob Barbaras Vater, der Ringelschmied und Pulvermacher Konrad
Harscher mit den Vorgenannten in näherer verwandtschaftlicher Ver—
bindung stand, läßt sich zwar dokumentarisch nicht nachweisen; aber
wegen des gleichen Geschlechtsnamens, des gleichen Gewerbes und
anderer Anzeichen — er erscheint in Beziehung zu Albrecht Harschers
Schwiegervater, dem Ratsschreiber Stephan Baier“,) — wird man
ihn zu dieser weitverzweigten, durch Kunst- und Gewerbfleiß ausge
zeichneten Familie Harscher mit Sicherheit zählen dürfen.
Konrad Harscher tritt nur wenig hervor: im Jahre 1541 war
er in einen Prozeß mit dem Pulvermacher Balthasar Hentz ver—
wickelt?s), und in demselben Jahre wandte er sich zusammen mit
dem schon erwähnten Zimmermeister Georg Weber an den Rat mit
der Bitte, eine neue Pulvermühle beim Veilhof aufrichten zu dürfen.
geet, nicht über 8 Pfd., und ein schussel, die nit über 4 Pfd. schwer sein soll,
und ein Gießfaß mit einem hohen lied oder techlein, darein ungefehrlich vier
oder funf maß geet. M. 8. 452, Fol. 86, im Kreisarchiv Nürnberg. — Siche
auch Stockbauer l. c. S. 7.
zn) Siehe weiterhin im Text Hans Sachs' Spruchgedicht „Die Gedenk—
daffel der Kandelgießer.“
37) Als im Jahre 1537 (Conservatorien 50, Fol. 182) der Ringelschmied
Hans Herman vor Gericht dem „Conrad Harscher, auch rinckelschmid“ eine Schuld
von 40 Gulden abzuarbeiten und abzuzahlen verspricht, ist „Steffan Baier,
ratschreiber“ Zeuge — Siehe Lochner a. a. O. S. 161, wo Stefan Baier als
Schwiegervater Albrecht Harschers erwähnt wird. — Im 1. Ehebuch von
St. Sebald lautet der Eintrag über Albrecht Harschers Trauung: Albrecht
Harscher, Katharina Payrin, 14. aprilis 1334. — Nach dem Tode seiner ersten
Frau — sie starb nach dem Totengeläutbuch von St. Sebald zwischen Reminiscere
und Pfingsten 1540 — verheiratete sich Albrecht Harscher am 6. Juli 1540 mit
Katharina Apelzelnerin, dann in dritter Ehe am 4. Februar 1544 mit Magda—
lena Engelhart und endlich in vierter Ehe am 18. Februar 1566 mit Barbara,
der Witwe des Friedrich Buchner. — Ehebücher von St. Lorenz und St. Sebald.
s8) Ratsmanuale 1541,42, Heft 3, Fol 7a. Mittwoch, 22. juny 1541.
Balthasar Hentzen und Antonien Ponacker sagen: dweil sie mit Contzen Harscher
rechthengig, so laß mans dabey pleiben, gepür meinen Herrn nit, sich darein
zeschlagen. Herr Jeronymus Fueterer. — Über Balthasar Hentz, der Pulver—
nacher war, vgl. Lochner a. a. O. S. 161. Ein „Henezsch, der das Pulver
nacht“ wird schon 1467 erwähnt. Ratsbuch JIec. Fol. 1286b.