Volltext: "Barbara Harscherin", Hans Sachsens zweite Frau

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Harscher der ältere, der ebenfalls Pulvermacher war und 1540 starbẽ). 
Seine Söhne waren Wilhelm der jüngere, Albrecht und Martin'). Die 
beiden älteren betrieben neben der Pulverfabrikation auch noch die 
Zinngießereiss); der jüngste Sohn Martin wurde Ringelschmied, ver— 
legte sich aber auch noch auf den Pulverhandel“a). Der bedeutendste 
von ihnen war Albrecht. Er besaß eine Pulvermühle unterhalb Wöhrd 
oberhalb der Hadermühle an der kleinen Pegnitz. Im Kriege gegen Mark— 
graf Albrecht Alcibiades wurde die Mühle „von gemeiner Stat er— 
heyschender Notturft wegen“ abgebrochen oder vielmehr niedergebrannt, 
was ihm einen empfindlichen Schaden verursachte Nach Beendigung 
des markgräflichen Krieges wurde ihm jedoch gestattet, die Mühle mit 
einem Pulverrad und einem Rade zu einer Säg- oder Schleif— 
nühle wieder aufzubauen. Der Nürnberger Rat gewährte ihm 
außerdem „in Ansehung seines verderblich erlitten Schadens“ auf 
drei Jahre Abgabenfreiheit, und ferner erhielt Albrecht Harscher aus 
dem gleichen Grunde, und weil er in seiner Kandelgießerwerkstätte 
so mit Aufträgen überhäuft war, daß er „seine Kunden und Kauf— 
leut mit gemachtem Zinn nit fördern“ konnte, trotz des Einspruches 
einer Handwerksgenossen die Vergünstigung, noch einen Gesellen 
mehr, als die Ordnung erlaubte, einzustellen“). Er genoß aber 
rotz dieses Brodneides bei seinen Mitmeistern großes Ansehen; denn 
als die Erneuerung der Meisterstücke, d. h. der Modelle, nach denen 
die Gesellen ihre Meisterstücke““) zu arbeiten hatten, sich als not— 
zu) Ratsbuch 20 Fol. 128. An Stelle des verstorbenen Wilhelm Harscher 
wurde Hans Ernst Pulverlieferant der Stadt Nürnberg. — „Wilhelm Harser der 
elter, pulvermacher“ starb nach dem Totengeläutbuch von St. Sebald zwischen 
Reminiscere und Pfingsten 1540. 
32) Conservatorien 50, Fol. 41, und Ratsbuch 18, Fol. 1756. 
33) Wilhelm Harscher, kandlgießer, ist meister worden sabbato post 
Bartlmei 1534. M. 8. 239, Fol. 644. Im Jahre 1527 vererbte der Nürnberger 
Rath „Wilhelm Harscher dem jüngern di pulvermül hinter Werd, unter dem 
Veyelhof an der wasserspitzen der Pegnitz daselbst gelegen“. Rathsbuch 18, Fol. 175b. 
Albrecht Harscher wird als Pulvermacher und Zinngießer bezeichnet im Jahre 1552. 
Ratsbuch 26 Fol. 3526. 
asa) Siehe Anm. 25 und 26. — Martin Harscher wohnte wie sein Bruder 
Wilhelm in der alten ledergasse. „Barbara Wilhelm Harscherin die junger an 
der alten Ledergassen“ starb nach dem Totengeläutbuch von St. Sebald zwischen 
14. September und 13. Dezember 1539. 
) Ratsbuch 26, Fol. 352b und 28, Fol. 3a und 374. 
35) Die anzufertigenden Meisterstücke waren nach der Kandelgießerordnung 
hon 1535 (1536) folgende: nemblich ain gefueste schenktkandel, darein ein viertel
	        
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