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Leitung hinzugekommen, was man leicht an der Abweichung
vom Grundplan erkennen kann.
So schmuck und zierlich nun die Facade sich gegen den
Markt kehrt, so einfach stehen die Längenseiten mit ihren
Strebepfeilern da, zwischen die sich allerlei niedere Barak—
ken und höhere schmale Gebaͤude hineingedrängt haben, die
bis an die Facade vor reichen und dieselbe zum Theil auch
noch verstellen. Kaum daß die Seiteneingaänge von den fre—
chen Eindringlingen verschont geblieben sind, haben sie doch
einzelne Statuen nicht geschont und dieselben so überdeckt,
daß nur der Kopf über das niedere Dach herausschaut.
Die Kirche blieb eine Zeit lang ausser gottesdienstli⸗
chem Gebrauch und es war der gesammte innere Schmuck
daraus entfernt, bis sie dem katholischen Cultus überlassen
und nach dessen Befund und Bedarf im Innern restaurirt
und mit den jetzt darin befindlichen Gegenständen, zum
Theil aus andern Kirchen und heiligen Orten zusammenge—
tragen, versehen wurde. Die jüngste Renovation geschah
am Aeußern, ihre Vollendung erfolgte erst im Jahre
1841.
Heideloffs Talent und Thaͤtigkeit spricht auch aus die—
ser Auffrischung und Erneuerung antiker Formen, die sich
leider nur auf das Nothwendigste beschraänkt hat. Jene
Nischen des Giebelfeldes, die durch Aufnahme von Sta—
tuen mit dem unter ihnen hervortretenden Vorbau der
Portale in reiche zierliche Verhaͤltnisse gesetzt zu werden,
bestimmt sind, blieben leer und stehen in ihrer jetzigen mo—
notonen Einfachheit mit dem schlanken Thürmchen, dessen
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