Metadaten: Der deutsche Meistergesang

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Meiftergefanges ausgehen. Aber leider ift Das uns 
erhaltene urfundlidhe Material dort nur ein verfü)win- 
dend geringes — mit dem Brande des Domes und 
der Liebfrauenkirhe im Iahre 1795 find die unjAß- 
Baren HandfhHriften zu Grunde gegangen. 
Die Überlieferung läßt Frauenlob in Mainz im 
SXahre 1260 die erfte MeifterfingerJdhule ftiften. 
Sr hielt e8 für zwedmäßig im SInterefje wahrer 
Nolfsveredelung, ein durhH Innungsgefebe {ireng zu: 
jammengehaltenes Zunjtwejen 3zU ftärfen, nachdem 
Malpodens rheinijher Stähtebund die Macht des 
Raubrittertums gebrochen Hatte. Insbefondere wollte 
er durch den ins Leben gerufenen Sängerbund das Be- 
wußtfein der Sleichftelung mit den Minnejängern 
arwecfen. Der mächtige Kurfürft Seorg IL. unter: 
tüßte ihn; bald waren der Propit, Cholafter und 
Kantor vom Domkapitel gewonnen, und alle Stiftsherren 
der Liebfrauenkirhe, Jowie Bürgermeijter, GSewaltboten 
und Vogte der Stadt traten freudig bei. So entjtand 
im Jahre 1260 die erfte Meifterfingerfhule in Mainz. *) 
Nach Mainz befonders begaben fi in der Folge 
diejenigen, weldhe die Kunft zu erlernen fih beftrebten. 
Gier follen die Privilegien und Begnadungen, die die 
SGenofjen] Haft von den Kaifern erhalten, namentlich der 
Wappenbrief der Meijterfinger, aufbewahrt worden jein. 
Neben Mainz waren Nürnberg und Straßburg die 
wichtigften Stähte, wo der deutfhe Meiftergejang blühte. 
Die Seele der Meifterfingerjhule zu Nürnberg war 
Hans Sachs, fein Lehrer war der Leinenweber Leon: 
hard Nunnenbelk, Das germanijde Muleum in Nürn- 
1) Beral. Alfr. Borckel, Frauenlob, fein Leben und Didyten. 
2. Mufl. Mainz 1881. Dr. Bordell verfidhert, jet nicht mehr 
vorhandenes urfundlihes Material eingefehen zu Haben.
	        
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