Volltext: Erinnerungen an das 75. Stiftungsfest des Industrie- und Kulturvereins in Nürnberg an den Tagen des 10. und 11. November 1894

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Wer Fennt ihn nicht, den Weg, den edle Frauen 
Aur einz’gen Richtfchnur trenlich fich gewählt, 
Um fort und fort an einem Werk zu bauen, 
Dem nimmermehr der Segen Gottes fehlt? 
Dem armen Säugling gilt ihr edel Streben, 
Zu helfen gleich beim Eintritt in die Welt, 
Die erfte Hilfe wollen fie ihm geben, 
Daß feine Wiege treulich fei beftellt. 
D’rum möge Bott ihn lange noch erhalten 
Und Segen {pendend neue Kraft verleih'n, 
Damit er lange noch im ftillen Walten 
Des höchften Danfes möge fich erfreu'n. 
nd weiter gilt es, hier noch zu erwähnen 
Auch einer Yuftalt, weldhe fegnend blüht, 
Der manche Witwe oft mit {tillem Sehnen 
Und frober Hoffnung gern entaeaenfieht. 
Denn fie bringt ihnen, fowie armen Waifen, 
Die des Derforgers lange {hon entbehrt, 
Ein Scherflein zu, das fie willkommen heißen 
Und Segen brinat zum häuslich ftillen Herd. 
Doch nicht allein, um 2Wohlthat nur zu fpenden 
Erhebt fich blühend der Kultur-Derein, 
Er gibt dabei auch noch mit vollen Händen 
Zu andern Zwecken, die uns hoch erfrein. 
Seht den Sefang-Derein, der fih gegründet, 
Aus SGliedern des Dereins mit £ieb und Luft, 
Der allgemeine Anerkennung findet, 
Wenn frei das Lied ertönt aus voller Brut. 
3a, im Sefang erblüht ein neues Leben, 
Er wirkt wie Balfam auf ein wundes Herz 
Wenn andachtsvoll die Töne fich erheben, 
Da findert fih gar oft der tieffte Schmerz. 
D’rum Achtung auch vor unferm Sängerfreife 
Der den Derein wie eine Perle ziert, 
Er ringe fort nur nach dem höchften Preife, 
Der ihn gewiß zum {hönften Ziele führt,
	        
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