Objekt: Die Entstehung des deutschen Handelsgerichts

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Jachen !), bet der flandrijhen Hanfja al3 von Brügge zu wählenden 
Obmann”). Dem Kegensburger Hansgrafen an die Seite zu feben 
find die weltgotijdhen telonarli mit jurijtijdher und Zolgewalt?), der 
Wormjer nuncius civium für die Frankfurter Mefje, ut exe- 
quatur justitias civium et etiam presit civibus*), ähnlidhe Inftitu- 
tionen der Straßburger Kaufleute für die gleiche Mejfe 5), wobei 
e5 fi nit immer Leicht unterfOheiden läßt, vb e8 ih um Kor- 
horative oder allgemein ftäbtijdhe Amter Handelt, wie ja Hbrigens 
au) oft in SKtalien. 
Was nun die Gildegerichte der Kaufmannsgilden fpeziell betrifft, 
jo- Haben in Deutjhland die Gilden nicht diejenige Bedeutung, vor 
allem nicht diejenige Ausübung Sffentlidher Rechte erreicht, wie wir 
e8 in Stalien gejehen Haben, wie wir e8 vor allem in Däne:- 
marf®) finden, wo die Gilde ihre Juftiz über den Kreis ihrer Angehörigen 
Hinaus auZdehnt, und wie in den Niederlanden, wo 3. 3. in G 1 o- 
ningen”) das Gildegericht neben geringen Vergehen ausfHließlich 
über Handelsrecht zu urteilen Hatte, Jo daß daz Gilderecht geradezu 
mit HandelSrecht und Handel2gericht identifiziert wird. Für Deut]ch- 
(and ift befonder3 auf Münftex®) und Braunfdweig?®) zu ver= 
weifen, eventuell die Ricdherzedhe in Köln!) 
I. Wie nun in diejen Gildegeridhten und Hansgerichten der 
MAldermann, eventuell mit Zuziehung erfahrener Männer, Recht 
Ipracdh, fo gefßhah e3 auch, al8 die Hanfen und insSbejondere die 
axoße deutfe Hanfa eine Reihe einzelner Städte in ihrer Kor- 
K 
1) Hegel a. a. ©. Bd. II S. 171, Doren a. a, DO. S. 95, jebt KöhHne 
a. a. 9. S. 152 f. 
2) Hegel a. a. DO. S. 186. 
3) Lex Visigoth. XI, 3, 2 — vgl. Dahn, Urgefhidhte der germanifchen und 
romanifcdhen Bölker. 1881 Bd. I S. 498 und Beitfehrift f. HandelSrecht. Bd. 16 
S. 396 ff., Rofdher a. a. D. 8 26 Anm. 13. 
4 KAolmar Shaube a. a. D. S. 10 Anm. 26. 
5) Doren a. a. ©. S. 49 Anm. 3. Val. au die Gerichtsbarkeit des 
Regensburger Hansgrafen auf den Mejjfen in Frankfurt, Werde, 
Würzburg! und WernphHalen, Köhnea. a. DO. S. 22 Anm. 5 u. Jonft. 
6) Hegel a. a. D. Bd. I S. 141. 
7) Ebenda Bd. II S. 311. 
8) Ehenda Bd. II S. 379. 
9) CEhenda Bd. II S. 424. 
1%) Ehenda Bd. II S. 323 f.; dafür, daß die deutfjhen Kaufmannsgilden für 
die Entwidelung der Hädtijdhen Berfahfungsformen nicht diejenige Bedeutung haben, 
die man ihnen früher zugefhrieben Hat, vgl. außer Hegel jebt audh Doren 
a. a. ©, S. 196 FH.
	        
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