(2
Fa
5 das Gesammtregister des fünften Spruchbuchs anfertigte.
In diesem Register steht unter den „poetisch spruech im andren
puech“ bl. 276 verzeichnet „der hirs mit diane jageren“, zwei-
“ellos unsere Actäongeschichte, auch in der Verszahl (108 v.)
mit dem gedr, Sp. (110 v.) übereinstimmend, wenn man das
mehr von zwei Versen in letzterem erklärt durch die Namens-
aennung des Dichters, die recht oft erst im Drucke hinzukam.
Ks ergeben sich also beim „Aecteon“ zwei Fassungen, das nur
handschriftlich erhaltene Mg.-Sp. in dreisilbigen Versen (Anh.
s. XXXVIL) und das gedr. Sp., das sich mit dem im zweiten
Spruchbuch stehenden deckte, wie die UVebereinstimmung der
Verszahl vermuten lässt.
Leider ist die von Hans Sachs für den „Acteon“ benutzte
<uelle noch nicht nachzuweisen. Dagegen bieten die beiden
3earbeitungen des Stoffes eine Reihe textlicher Uebereinstim-
mungen mit dem schon bei der Medusa genannten mytholo-
gischen Werke Boccaccios: „de genealogia deorum“, Namentlich
im Mg.-Sp. 1538/39 erscheint die Darstellung des Hans Sachs nur
als eine wortgetreue Uebersetzung Boccaccios, gegenüber der
viel breiteren und auch in Einzelheiten abweichenden Erzäh-
(ung Ovids Met. 3, 158—9250.
Mg.-Sp. 1538/39:
Es schreibet . . . Ouidius
Acteon hies der stoltze,
als der jagt in eim holtze,
er in der wildnus funde
in einem dieffen grunde
3in kueles prüenlein clare,
darin sich paden ware
Diana die gotine
und ir sechs dienerine,
der jungling stunt zw schawen
die nackaten junckfrawen,
die gottin das vertruesse
und den jungling peguesse
mit dem claren prunwasser . ,
and namentlich vergleiche man die Worte Ovid Met. 3, 191 ff.
mit Boccaccio und Hans Sachs:
Boccaccio s. 128:
Actacon, ... ut ostendit
idem Ovidius, venator fuit
et cum die quadam in vallem
‚+. descendisset, eo quod
in ea fons esset recens et
limpidus, et vidit in eo Dia-
nam nudam se lavantem.