Volltext: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

3 
I 
18 
U 
KK 
“I 
N 
@ 
dargebotenen Motive Gefallen gefunden zu haben, denn schon 
lib. 3 erscheint es in genauer Uebereinstimmung mit der Dar- 
stellung in der „Medusa“ verwendet in der Geschichte von 
der Lariope, der Mutter des Narcissus Wickram bl. 32a: f.: 
eyn weib was Lariopa genant . .. 
sie was ein maget wunderschon, 
ayns mols sie an ein gstad thet ghon 
ayn wassers, dorin wont eyn Gott, 
ler selb die magt ersach, getrot 
eilt er jr nach und mit jr rang, 
oisz er sie zu seim willen zwang, 
während Ovid Met. 3, 343 ff, abweichend bietet: 
saerula Liriope, quam quondam flumine curvo 
implicuit, clausaque suis Cephisos in undis 
vim tulit . — 
x 
„3 
ki 
at 
e 
faul 
, 
ir 
Von einer neuen Seite zeigt sich uns Hans Sachsens Ar- 
beitsweise in den verschiedenen Gedichten von der „Arachne“. 
Am 19, Dee. 1538 entstand der Mg. „Die Aragnes, In der 
spruchweis“, lauter dreihebige Verse mit klingendem Ausgang 
— ebenso wie im „Acteon“. Ohne irgend welche Aenderung, 
sogar ohne die regelmässige Namensnennung des Dichters am 
Schlusse wurde das Gedicht dann unterm 19. Februar 1539 in das 
vierte SG, eingetragen, Der Gebrauch dreihebiger Verse mit 
durchgehends klingendem Ausgang in einem Sp. wie hier und im 
„Acteon“ fällt um so mehr auf, da ja die metrische Entwicklung im 
sechszehnten Jahrhundert bei vierhebig-acht bezw. neunsilbigen 
Versen angelangt ist, und Hans Sachs, wenn er dreihebige Verse 
ausnahmsweise anwendet, stumpfe und klingende Ausgänge 
durcheinander, jedoch die ersteren weit überwiegend, braucht *), 
Kar 
MOOS 0 & 
LOS, ATG 
in 
4 (a 
N 
‚A, 
11€ 
JE 
AR 
nn 
1) Eine grössere Anzahl von Gedichten in dreihebigen Versen sind bei 
Sommer, Die Metrik des Hans Sachs, Rostock 1882 s. 4 f. aufgeführt. 
Sommer steht, indem er die Hans Sachsische Verskunst nur nach den Re- 
geln der Wortbetonung beurteilt (vgl. seine Metrik s. 21 ff.), auf einem Stand- 
punkte, der unmöglich zu einem Verständnis unseres Dichters gelangen kann; auch 
seine Polemik gegen Goedeke s. 41 f. ist eine sehr unglückliche. Goedeke 
protestiert in seiner Ausgabe der Gedichte von G. R. Weckherlin, Leipzig 
1873 s. XVIII ff. allerdings noch gegen die Auffassung der Hans Sachsischen 
Verskunst als einer silbenzählenden (vgl. auch Sievers, Die Entstehung des
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.