Volltext: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

CASE 
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Reinhold Bechstein +, 
noch zum Hans Sachs-Jubiläum vorlegen zu können*). Der Neudruck 
geschieht nach denselben Grundsätzen wie bei den Fastnachtspielen, 
Das Vorwort zum ersten Bande beschränkt sich auf die nötigsten An- 
gaben; ausführlichere Darlegung und Begründung verspart sich der 
Herausgeber bis zum Nachworte des zweiten Bandes. Während in den 
„Fastnachtspielen“ die kritischen Dinge nach dem in den Neudrucken 
gewöhnlich geübten Gebrauche von vornherein in der Einleitung ab- 
macht werden, hat Goetze die Lesarten diesmal unter dem Text ge. 
setzt zugleich mit den litterarischen Einzelbemerkungen, was als sehr 
praktisch befunden werden mufs. 
[12] 3. In dem von G. Bötticher und K. Kinzel gegründeten 
„Denkmälern der älteren deutschen Litteratur für den Ilitteraturge- 
schichtlichen Unterricht an höheren Lehranstalten im Sinne der amt- 
lichen Bestimmungen vom 31. März 1882“ (Halle, Waisenhaus) ist auch 
Hans Sachs als ı. Stück der 3. Abteilung (die Reformationszeit) auf- 
genommen. Die Auswahl und Erläuterung besorgte Karl Kinzel 
(1889) **). Vor mir liegt schon die zweite verbesserte Auflage (1893). 
Man könnte zweifeln, ob man dieses Stück nicht auch unter die 
populären Abhandlungen wegen seiner Einleitung stellen könnte. Es 
bietet aber doch vorzugsweise Texte, Und die Auswahl dieser Texte 
ist sehr zu loben. Sie erstrebt gröfste Mannigfaltigkeit nach Inhalt 
und Form. Eröffnet wird die Sammlung mit einem historischen Volks- 
liede „Wider den blutdürstigen Türken“ vom Jahre 1532. Dann folgt 
„Die Wittembergische Nachtigall“ 1523 mit Beschreibung des Holz- 
schnitts. Es ist sehr erwünscht, dafs dieses berühmteste Gedicht des 
Hans Sachs auch hier Aufnahme gefunden hat. Vor Jahren gab es 
in besonderer kommentierter Ausgabe, aber in sprachlicher Erneue- 
rung für weitere Kreise, sowie mit dem alten Holzschnitt und einer 
Abbildung von Luthers Wappen nebst faksimilierter Handschrift Dr. 
Karl Siegen heraus (Jena 1883). Kinzels Text folgt dem Originale, 
aber mit gewissen Einschränkungen. An die Nachtigall schliefst sich 
„Ein Epitaphium oder Klagelied ob der Leiden D. Martini Luthers. 
1546“. (Auch dieses Gedicht hatte Dr. Siegen mitgeteilt.) Als treff- 
*) Er ist inzwischen in der ersten Oktoberhälfte erschienen, so dafs die voll- 
ständige Sammlung von 387 Stücken nun mustergiltig herausgegeben als würdigste 
Jubiläumsgabe vorliegt, Die Red, 
**) Zu [12]: Verzeichnet und kurz besprochen im Jahresbericht ız (18809), VI, 33; 
von Sahr (s. oben 8), S. 613.
	        
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