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Truffaldino. Ja, ich möchte mich aber verbessern.
Floxindo. Könnt ihr mir keine Zeugnisse vorzeigen?
Truffaldino. Nein. Ich habe mich überall so musterhaft
benommen, daß man meinte, ein Zeugniß würde doch immer nur
eine Verkleinerung meines Werthes sein.
Florindo (lacht). So so! Nun ist gut, euer Gesicht
gefällt mir.
Truffaldino. Ja, mir auch; wenn ich kein Gesicht hätte,
möcht' ich gar nicht leben.
Florindo. Also ich geb' euch zwölf Lire.
Truffaldino. Abgemacht, ich stehe zu Diensten, was hab
ich zu thun?
Florindo. Ich gehe jetzt in den Gasthof. Mache dich
schleunigst nach der Post, und frage, ob Briefe für mich ange—
kommen sind. Da ist Geld. Frage nach Briefen an Florindo Aretusi.
Truffaldino. Gut mein Herr, gehn Sie nur hinein; bis
zum Essen hoff' ich wieder da zu sein.
Florindo. Vergiß den Namen nicht: Florindo Aretusi!
(Geht in den Gasthof.)
Truffaldino. O mein Gedächtniß ist ausgezeichnet.
(Allein) So! das war ein Glück, im Handumdrehn in meiner
Stellung verbessert. Der neue Herr gefällt mir viel mehr, als
der bartlose Gelbschnabel. Also fort jetzt, für den neuen Herrn
auf die Post. (Will fort.)
Achter Auftritt.
Truffaldino. Beatrice. Brighella.
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Beatrice (kommt mit Brighella von der anderen Seite der
Straße). Truffaldino —!
Truffaldino (jfich schnell umdrehend). Ja!
Beatrice. Heißt das warten? Was läufst du hier durch
die Straßen?