Stanhopes letzter Brief an Kaspar.
Denkmal:
410
305
Grab:
BIC IACBEI
OCCDOLTIUS OASPARUS HAUSER
ocoULTO NIGMA
ocCISOs ESTD) SUI TEMPORIS
“, sιn
MDCOGXxxIII. ——
Nein, Kaspar Hauser war nicht das RMNIGMA, er ist das
SIGNDOM sui temporis gewesen.ꝰ)
Den letzten Brief Stanhopes, der am 16. und 17. Dezember
zu Wien im Gasthofe „zum Schwanen“ für ihn geschrieben wurde,
hat er nicht mehr erhalten können. Lady Stanhope hatte ihren
Gemahl nach München berufen, und von dort aus wollte er „hoffent⸗
lich vor dem Ende des künftigen Monats“ (— Januar 1834) in
Ansbach eintreffen. Stanhope hatte am Schluß bemerkt: „Ich denke
diesen Brief erst dann abzufertigen, wenn ich in Bayern angekommen
bin.“ So gelangte der Brief erst den 25. (nicht 28.) Dezember, am
Tage der Ankunft Stanhopes in München, auf die Post und wurde
den 80. von dem Postboten dem Untersuchungsgerichte eingehändigt.
In der ersten Zeitung aber las er von dem neuen Kaspar-Attentat
und erwirkte sofort die Abordnung eines Ministerialkommissärs, des
Freiherrn v. Schrenck, des späteren Bundestagsgesandten zu Frank—
furt, nach Ansbach und die Berufung Hickels nach München. Bei
) Hier fand ein Unbekannter auf unbekannte Weise gewaltsam seinen Tod.
2) Hier liegt K. H., ein Rätsel feiner Zeit. unbekannt wie seine Geburt war
sein Tod.
39 Sonst sind in Ansbach, in einem Registraturschrank des Bezirksgerichts,
noch vorhanden: Hausers Anzug vom 14. Dezember 1833 (Hemd und Unterhosen,
beide mit vertrocknetem Blut, seidene Weste und Kravatte, Cylinderhut und Stiefel,
schwarzes Beinkleid, brauner Rock), der Beutel mit dem Zettel. der Geldbeutel mit
dem Bleistift, Schreibhefte und ähnliche Reliquien.
4) Hofmann berichtet den 14. Januar 1834 an Klüber: „Stanhope schrieb
von München aus an Herrn Hickel, ehe letzterer von hier abgereist war. Wir er⸗
sehen aus seinem Berichte, daß ihn eine dringende Veranlassung nach München
führte. wo er am ersten Weihnachtstage ( 25. Dezember) ankam und aus dem