fullscreen: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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Aus finanziellen Gründen erfolgte 1873 die Anschaffung eines ge— 
meindlichen Anspanns. Zunächst wurden 4 Pferde und drei Waͤgen, im 
Jahre 1875 zwei weitere Pferde angekauft und das früher dem Bezirks— 
gerichte überlassene Arrestgebäude als Stallung eingerichtet. Zur Be— 
streitung der Anschaffungskosten wurde von der Sparkassa ein mit 4*0 
berzinsuͤches und in jährlichen Raten zu 500 fl. zu amortisierendes Dar—⸗ 
lehen von 2660 fl. aufgenommen. 
Die Vertretung der Staatsanwaltschaft beim kgl. Stadtgericht ging 
1873 an das kgl. Bezirksamt über. 
Seit 1837 bestanden 4 Apotheken. Unter dem 8. August 1873 
wurde dem Pharmazeuten Ernst Rattelmüller von Schillingsfürst unter 
ß Bewerbern von der k. Regierung von Mittelfranken, Kammer des In— 
nern, eine persönliche Konzession ur Errichtung einer neuen (fünften) Apo⸗ 
heke erteili. Am 10. Juni 1874 eröffnete derselbe die Hirschapotheke. 
Im Jahre 1874 entstanden Differenzen zwischen der Stadtgemeinde 
und der hiesigen Schützengesellschaft bezüglich des Eigentums an Grund 
uind Boden, auf welchem die neue Schießhalle errichtet ist. Infolge Kla— 
gestellung der Stadtgemeinde wurde durch rechtskräftig gewordenes Urteil 
des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 25. November 1875 die Schützenge— 
sellschaft Fürth verurteilt, das neue, auf Pl.Nr. 34 der Stadtgemeinde 
Fürth befindliche Schießhaus zu eutfernen und die Streitskosten zu tragen. 
Zu einem Vollzuge dieses Urteils im ersten Teile kam es indes nicht, 
indem unterm 25. August 1876 zwischen den Beteiligten eine Einigung 
folgenden Inhalts zu Stande kam: 
1) Die Schützengesellschaft nimmt die gegen das Urteil des kgl. Be— 
zirksgerichts Fürth vom 26. November 1875 eingelegte Beruf⸗ 
uing zurück und zahlt die Prozeßkosten. 
Die Stadtgemeinde Fürth überläßt der Gesellschaft wie bisher 
das von der hinteren Front des sogen. alten Schießhauses ab 
gelegene Areal in widerruflicher Weise zur weiteren Benützung. 
A verzichtet 
die Schützengesellschaft auf das bisherige Holzreichnis aus dem 
Stadtwalde. 
Gemäß dieses Abkommens wurde an die Schützengesellschaft das 
bisherige Reichnis von 60 Kubikfuß Schußholz, 2 Mäß Scheitholz und 
150 Wellen im Jahre 1876 das letzte Mal verabreicht. 
Die Bitte der Trödler, Verlegung des Trödelmarktes betreffend, wird 
abschlägig beschieden. — Bitte der Gemeinde um Aufstellung eines eigenen 
Landtagsabgeordneten. 
Um das Andenken an den Ehrenbürger und Gründer mehrerer Stif— 
tungen, Dr. Königswarter und an den verstorbenen Gründer der 
Stadtbibliothek und langjährigen Vorstand des Kollegiums der Gemeinde⸗ 
bevollmächtigten. Gebhardt, zu ehren, beschloß der Magistrat in seiner 
Sitzung vom 11. März 1875, die Bahnhofstraße für die Zukunft Königs⸗ 
warterstraße, die Lerchenstraße Gebhardtstraße zu benennen; ein Beschluß, 
welcher sich des allgemeinen Beifalls der ganzen Bürgerschaft erfreute. 
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