Metadaten: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

VERLAG VON EMIL FELBER IN WEIMAR. 
Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte. 
Herausgegeben von 
Dr. Max Koch 
a. o. Professor an der Universität Breslau 
Jährlich ı Band von 6 Heften im Umfange von 32 Bogen. 
Preis des Bandes 14 M. 
Wenn es der im Herbste 1886 gegründeten Zeitschrift gelungen ist, trotz 
ganz aufsergewöhnlicher Schwierigkeiten, mit denen‘ sie zu kämpfen hatte, einen 
festen Kreis treiflicher, angesehener Mitarbeiter und freundlich teilnehmender 
Leser zu gewinnen, so hat die Zeitschrift damit nicht nur ein Recht auf ihre 
Existenz bewiesen, sie darf auch bei Einhaltung der bereits bewährten Grund- 
sütze und Bestrebungen auf eine steigende Teilnahme für die Zukunft mit 
Sicherheit hoffen. Wenn sie sich auch zunächst an die wissenschaftlichen Fach- 
kreise wendet, so hat sie doch in den vorliegenden Bänden eine ganze Reihe 
von Arbeiten gebracht, die auf Teilnahme auch weiterer gebildeter Kreise rechnen 
“önnen. Zum erstenmal in deutscher Sprache mitgeteilte Sagen, Märchen, Lieder 
der verschiedensten Völker boten ebenso dem Studium des Folklore neues in- 
teressantes Material als sie und die neu veröffentlichten Briefwechsel dem all- 
gemeinen Interesse dienten. Wohl ist das in dem Programm von 1886 vor- 
gezeichnete Ziel, wie wir wissen, nur teilweise erst verwirklicht, aber die vor- 
liegenden Bände legen für Weg und Ziel der Zeitschrift Zeugnis ab. 
Gegenüber der Zersplitterung soll sie nach wie vor den litterarhistorischen, 
wie folkloristischen Studien aus verschiedensten Gebieten einen gemeinsamen 
Boden bieten. Bei streng philologischer Behandlung des Einzelnen strebt die 
Zeitschrift darnach, stets den grofsen Zusammenhang der ganzen Entwickelung 
im Auge zu behalten. Die Entwickelung der Ideen und Formen, die stets sich 
erneuernde Umgestaltung der gleichen oder verwandten Stoffe in den ver- 
schiedenen Litteraturen älterer wie neuerer Zeit will sie verfolgen; den Einflufs 
der einen Litteratur auf die andern in ihren Wechselbeziehungen sucht sie auf- 
zudecken und dabei auch der Geschichte der Übersetzungen besondere Aufmerk- 
samkeit zuzuwenden. Das neuerdings stärker hervortretende Interesse in Fragen 
der Poetik und Ästhetik hat bereits in einer Reihe von Aufsätzen der Zeitschrift 
Ausdruck gefunden; kann doch nur die vergleichende Litteraturgeschichte das 
genügende Material liefern, ohne welches die Kunsttheorie der willkürlichen 
Konstruktion früherer Jahre wieder anheim fallen würde. Von jeder Partei- 
stellung wird die „Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte“ hier wie 
in allen Fragen sich künftig wie bisher sorgfältig frei halten, ausschliefslich der 
Sache, nie den Personen dienend. 
Die von Band zu Band gestiegene Verbreitung der Zeitschrift und das 
hohe Ansehen, das sie im In- und Auslande geniefst, beweisen am besten, dafs 
das vorstehend entwickelte Programm in vortrefflichster Weise durchgeführt 
wird. Die Zeitschrift wird daher der Aufmerksamkeit aller Litteraturfreunde 
und Bibliotheken wärmstens empfohlen.
	        
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