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Hans Sachs.
Eigenthum der Sängerzunft bleiben, konnten aber von einer
Singschule der andern mitgetheilt werden.
Wer nach einer schon bekannten Strophenform Verse zu-
sammenstellte, hiess Dichter. Die fünfte und höchste Stufe
nahm der Meister ein, der ein neues Lied in neuem Versmass
und neuer Melodie regelrecht erfunden hatte. Er genoss der
Ehre, dem neuen Ton oder der neuen Weise den Namen zu
ertheilen. Zwei Zeugen dienten bei der Taufhandlung als Ge-
vatter, und der Ton wurde in das Meisterbuch eingetragen.
Da liest man denn höchst seltsame Namen: der blaue Ton
Heinrich Frauenlob’s (der für einen der Gründer des Mei-
stergesangs galt); der schlechte (schlichte) lange Ton Hans
Sachsens, die Silberweise Hans Sachsens, die Safran-
Blümleinweis Hans Findeisens, die Englisch-Zinnweis
Kaspar Enderle’s, die blutglänzende Drahtweis Jobst
Zolner’s u.s. w. Man zählte in späterer Zeit über 400 solcher
Meistertöne, die natürlich grossentheils sehr gekünstelt waren,
weil Versmass und Melodie immer neu sein mussten.
Meistens wurden die Festschulen dreimal im Jahr: Auf
Ostern, Pfingsten und Weihnachten in den Kirchen abgehalten,
wozu das Publikum, das natürlich voller Theilnahme für die
Leistungen der Angehörigen und Bekannten war, freien Zutritt
hatte. Die Feier wurde mit einem Freisingen eröffnet, wobei
kein Wettkampf der Vortragenden Statt fand und grössere Frei-
heit in den Stoffen gegeben war, so dass ein junger Sänger Ge-
legenheit hatte, auch ein Liebesliedchen — vielleicht an eine
Schöne, die zugegen war, gerichtet — anzustimmen. Dann folgte
ein Chorgesang religiösen Inhalts als Einleitung zu dem Haupt-
singen, das ebenfalls einen ernsten Charakter hatte. Auf einer
Bühne sass das Gemerk, d. h. die drei den Vorstand bilden-
den Meister, um das Richteramt bei dem Wettgesang zu üben.
In der Tabulatur waren 33 Fehler verzeichnet, nach denen die
Merker fahndeten. Hochverpönt waren falsche Meinungen,
d. h. Ausdrücke, welche gegen Sitte oder Religion verstiessen.
Als Norm galt bei den Meistersängern der protestantischen Städte
die Iuthersche Bibel, die als ein gesundes Element an die Stelle
der Scholastik und Mystik, die vor der Reformationszeit auch
in den Singschulen ihr Wesen getrieben hatte, getreten war.
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