Volltext: Mittelfrankens Burgen und Herrensitze

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25. November.“ In derselben Höhe links vom Thor— 
bogen ist erhaben die Inschrift zu lesen: Anno millesimo 
quadringentesimo septuagesimo quinto (1475); das 
weitere ist unleserlich. Ganz oben am Dachstuhl findet 
man die Jahreszahl 1787. Bei Tieferlegung des Straßen— 
pflasters unter diesem Turm wurden vor einigen Jahren 
verschiedene Hufeisen aus dem dreißigjährigen Krieg, sog. 
Schwedeneisen, gefunden. Die Befestigungs- oder Stadt— 
mauer kann man weiter links und rechts vom Turm 
noch finden. 
Nachdem wir den freundlichen Marktplatz durch— 
schritten haben, kommen wir zum Burgeingang und stehen 
vor der ersten Zwingerbrücke, unter der jetzt eine Straße 
durchführt. 
Bevor wir den Rundgang in der Burg antreten, 
wollen wir durch kurze Votizen die Vergangenheit dieser 
uralten Veste an uns vorüberziehen lassen. Die Geschichte 
der Burg reicht bis in das 9. Jahrhundert zurück. Über 
den Gründer und die Gründungszeit wurden früher ver— 
schiedene Meinungen laut. Es ist aber als ziemlich sicher 
nachgewiesen, daß Cadoltus, ein Sohn Kaiser Arnulfs, 
die Burg zwischen 890 und 900 hat erbauen lassen. Der 
Name „Cadoldesburc“ erscheint zuerst urkundlich im 
Jahre 1157, wo ein Helmricus de Cadoldesburc genannt 
wird. Cadoltus soll auch der Ahnherr der Grafen zu 
Andechs gewesen sein, von denen die Herzoge von 
Meran abstammten, die bis 1246, nach einem sehr alten 
Pfarrbuche 1248, im Besitz der Cadolzburg gewesen sind. 
Von da an sind die Burggrafen von Nürnberg 
Besitzer der Cadolzburg, und zwar soll Cadolzburg 
nebst Bapreuth dem Burggrafen Friedrich III. durch 
Verheiratung mit ESlisabetha, einer Meraner Herzogin, 
nach dem Tode Otto II., des Bruders der Letzteren, als 
Erbteil zugefallen sein.
	        
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