63
Mer
öhn
sche
ätte
teil
1cht
; in
Ifel.
der
543
‚hof
IN-
des
26.
r
/ 01
3ers
“ein
ıeN-
ON.»
0=-
"0-
ge
18,
AN
ner
nen
ind
118
(nal
N:
1
EP
der Galerie Sterne rechnet!) — „durch die gesuchte
Grazie der Formengebung und den geleckten, in der Karnation
porzellanartigen Farbenauftrag entschieden den niederländischen
Romanisten“; in seinen vier allegorischen Stichserien gebe
„er diesen osservatori della maniera italiana an Unerquicklich-
keit nichts nach“.
Ich werde nur bei zweien der mir bekannten histo-
rischen beziehentlich mythologischen Gemälde des Pencz in
stärkerem Masse an die Manier der niederländischen Roma-
nisten erinnert, bei der Judith in Schleissheim?) und
bei der Caritas Romana von 1541 in Basel®%, bei jener
ausschliesslich durch die Farbengebung, bei dieser auch durch
die Formengebung: bei der Judith gemahnt mich die kalte
Glätte des Incarnats, bei der Pero die Kopfbildung an die
Frauengestalten des Barend van Orley und Mabuse. Ich will
ferner zugeben, dass Pencz in seinen classicistischen Gemälden
eine gewisse allgemeine Verwandtschaft mit den
niederländischen Zeitgenossen hat. Indessen, ich
wage deshalb noch lange nicht, an eine niederländische Reise
des Meisters zu denken. Er hatte gewiss Gelegenheit, einzelne
elassicistische Gemälde der Niederländer in der weiteren oder
engeren deutschen Heimat oder auf seinen Reisen im fernen
Süden zu sehen. Ja ich halte es gar nicht für aus-
geschlossen, dass er in ltalien, etwa in Mantua,
mit dem oder jenem namhaften Niederländer zu-
sammentraf, gleichzeitig mit solchen bei Giulio
Romano arbeitete. Dass die deutschen und die nieder-
ländischen Nachahmer der Italiener eine entfernte äussere
Aehnlichkeit haben, teils im ganzen, teils im einzelnen, ist
gar nicht zu verwundern, bei der Gleichheit ihres künstlerischen
Strebens, ihres künstlerischen Ideals.
In den allegorischen Stichen des Pencz kann ich
gar keine Merkmale entdecken, die zur Annahme einer
1) s. Verz. I, Nr. 24 u, 25; I, Nr. 6. Ich setze diese Bilder um
1539/40 an, halte sie für Werke der mittleren Periode des Meisters.
2) s. Verz. I, Nr. 24,
3) s. Verz. I, Nr. 7.