Ur
zuhalten und zu schädigen. Da der erhöhte Standpunkt
dem Kämpfenden Vorteil brachte, so war stets mindestens
eine geringe Erhöhung erwünscht, so daß der Gegner
bergan zur Burg steigen mußte, der Verteidiger aber sich
bergab ihm nähern konnte. Wo in der Ebene kein natür—
licher Hügel sich bot, sind leichte Hügel um die Burg
künstlich aufgeschüttet. Dort benützte man auch vorzugs—⸗
weise das Wasser als Abhaltungsmittel. Wo nicht Bäche
und Sümpfe vorhanden waren, legte man Gräben an,
womoglich mit Wasser gefüllt, das zu tief war, um von
Bewaffneten durchschritten zu werden, Gräben, deren Boden
weich und sumpfig war, um das Durchschreiten zu erschweren.
Man suchte es ferner unmöglich zu machen, an die Mauer
heranzugelangen, um mittelst Leitern dieselben zu ersteigen
oder dieselben zu unterminieren oder zu durchbrechen.
Aus der ältesten Zeit vor UOoO sind vollständige Burgen
nicht mehr erhalten, sondern nur einzelne Reste. Mit den
Mitteln jener Zeit war es kaum möglich, ohne große
Opfer eine solche Burg mit Gewalt zu nehmen. Die
Wohngebäude standen in einem mit hohen Mauern um—
gebenen Hof, welcher mit breitem Graben umschlossen war,
über den eine teilweise wegzunehmende Brücke führte.
War diese Unterbrechung vollzogen, vielleicht die ganze
Brücke entfernt, so war es nicht anders möglich, an die
Mauer zu gelangen, als durch die Ausfüllung eines Teiles
des Grabens, welche unter den Wurfgeschossen der auf
der Mauer stehenden Verteidiger geschehen mußte. War
trotz deren Thätigkeit eine solche Überdämmung hergestellt,
so konnte nun der Widder gegen die Mauer geführt
werden, es konnte der Versuch gemacht werden, sie mit
Brechstangen zu zerstören, sie zu untergraben, oder es
konnten Leitern angesetzt werden, sie zu ersteigen, oder
hölzerne Türme, welche höher als die Mauer waren,
konnten dagegen geschoben werden, von denen man auf