Objekt: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

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—4 ILII. Stimmen der auswärtigen Presse 6— 
Über die Festfeier im großen Rathaussaal bemerkt der 
Bericht: 
„Der Hauptfesttag wurde Montag früh 9 Uhr durch eine 
Feier im alten großen Rathaussaale eröffnet. Ein vom Stadt— 
sekretär Schüßler gedichteter höchst schwungvoller Hymnus, den 
Professor Oskar Wermann in Dresden für Sopran, Tenor, 
Barytonsolo, Soloquartett und Männerchöre mit großem 
Orchester in Musik gesetzt hatte, leitete die Feier ein. Die in 
feierlichem Pathos und mit wirkungsvoller Steigerung aufgebaute 
Komposition wurde von dem Carlschen Orchester sowie dem 
Nürnberger Lehrergesangvereine unter Leitung des Herrn Musik— 
direktors Theodor Schmidt in vollendeter Weise aufgeführt. 
Die Pflege des Sanges steht, wie auch schon am Abend vorher 
die Leistungen des Männergesangvereins zeigten, sowie die 
Mitwirkung des Gesangvereins Frankonia in der Festvorstellung 
der Meistersinger ebenfalls bewiesen, in hoher Blüte; namentlich 
die Solostimmen sind von einer bei Dilettanten seltenen 
Schönheit und technischen Durchbildung. Dem mit großen 
Jubel aufgenommenen Hymnus faolgte die Festrede, gehalten 
von Professor Dr. Edmund Goetze in Dresden. In eindring— 
licher Weise entwarf der berühmte Hans Sachsforscher ein 
Bild des Poeten, Meistersingers und Glanbensverfechters 
Hans Sachs ... Für den Meistersinger Hans Sachs trat 
der Festredner mit ehrlicher Wärme cin . . . Die form— 
vollendete und gedankenreiche Rede, die von einer subjektiven 
Auffassung und Begeisterung getragen war, fand lebhafte 
Anerkennung.“ 
Der Festzug wird folgendermaßen geschildert: 
„Der Festzug bot ein Bild mittelalterlichen Lebens, 
mittelalterlicher Pracht, wie es in dieser charakteristischen Groß— 
artigkeit sich nur an einem Orte, an welchem zahllose Stätten 
an das Mittelalter mahnen, entfalten konnte. Von ganz be— 
sonders hervorragender Schönheit war der von sechs Schimmeln 
gezogene Wagen der Noris, dessen hinterer Aufbau einer duftigen“
	        
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