Inhaltsverzeichnis: Bibel, Bd. 2: Lv 16,24-Dt 34,12 – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 2. 2°

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(1809) einverleibt worden.! Denselben Stoff hat zu gleicher Zeit 
Heinrich von Kleist aufgegriffen und als „Legende nach Hans 
Sachs“ in reimlosen jambischen Versen von ungleicher Hebungszahl 
behandelt.” Auch in Arnims „Novellen“ (1812), und zwar in der 
Novelle „Der Pfalzgraf. Ein Goldwäscher“, für die man Benutzung 
der Zimmerischen Chronik anzunehmen geneigt ist,? wird der Auf- 
führung eines Spieles des Hans Sachs zur Fastnachtszeit gedacht. 
Es handelt von dem Gänsemann, der „alle Untugenden der hiesigen 
Nürnberger] Frauen als Tugenden seiner Gänse rühmt, deren jede 
ihren Preis erhöht, daß endlich kein Mensch sie bezahlen kann.“ * Das 
volkstümlichste Werk, das Arnim und Brentano geschaffen haben, 
„Des Knaben Wunderhorn“ sollte auch einmal zum Ruhme Hans 
Sachsens ertönen, der dritte Teil von Puschmans „Elogium“ hatte 
hier Aufnahme gefunden (s. o. 8. 23).° In knittelversartiger Dichtung 
hat sich Arnim nur gelegentlich versucht. So wären in der „Gräfin 
Dolores“ Verse, die allerdings wie Prosa gedruckt sind, zu beachten 
ınd einmal wird eine Versprobe gleich dieser Versart zugezählt.® 
Heinrich von Kleist hat außer der bereits erwähnten Legende 
in gleicher Weise noch „Der Welt Lauf“ nach Hans Sachs gedichtet. 
1 L. A. v. Arnim, Armuth, Reichthum, Schuld und Buße der Gräfin 
Dolores, 2. Bd., Berlin [o. J.], S. 121—122 (in der 4, Abt., 1. Kap.) Ludw. 
Archim’s von Arnim sämmtl. Werke, 8. Bd., Berlin, 1840, S. 133 —135. Auch 
die von Arnim herausgegebene „Zeitung für Einsiedler“ hat einmal eine Anleihe 
bei Hans Sachs gemacht (1808, Nr. 22, 15. Juni). Vgl. Houben, Zeitschriften 
ler Romantik, Sp. 111 und unten S. 219 Anm. 2. 
* H. v. Kleist’s Werke, 5. Th., Berlin, Hempel [o. J.], S. 17—19 mit 
dem Titel „Gleich und Ungleich“. Verfaßt ist diese Legende so wie die 
andere nach Hans Sachs erzählte wahrscheinlich 1808 und 1809. 
3 Reichl a. a. O., 1888/89, S. 18 Anm. 
* Ludwig Achim’s von Arnim Werke. Hg. von Wilh. Grimm. 9. Bd., 
Grünberg und Leipzig, 1841, S. 25. Daß Hans Sachs ein Fastnachtsspiel 
dieses Inhaltes geschrieben habe, ist wohl nur eine Erfindung Arnims. Ich 
kann es bei Hans Sachs nicht nachweisen. 
5 Ludwig Achim’s von Arnin sämmtliche Werke. 17. Bd., Berlin, 1846 
(Wunderhorn, Neue Ausgabe. 3. Bd.), S. 349—354. Es trägt hier den Titel 
„Hans Sachsens Tod“, wurde mehrfach geändert und ein anderer Schluß 
(S. 352—8354) neu hinzugedichtet. In der Ausgabe des „Wunderhorns“ von 
Birlinger und Crecelius ist es weggefallen (2. Bd., Wiesbaden und Leipzig, 
1876, S. VI). Siehe auch oben 8. 107 Anm. 1. 
5 Arnim, Gräfin Dolores, 2. Bd., S.189—192, 263, Arnims sämmtl. 
Werke 8, $S. 208—211, 290—991.
	        
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