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sich ‘ hingegeben haben; auch der Umstand, dass Hans Sachs
den vorliegenden Stoff gerade als Fastnachtspiel behandelte,
mag auf den Einfluss des Nürnberger Vorbildes zurückgehen.
Mit Gengenbach dagegen stimmt das „hoffgesindt Veneris“ auch
in der Anlage näher überein. Neben den Jungfrauen befindet
sich im Gefolge der Venus bei Gengenbach ein Narr, dessen
Rolle mit der des trewen Eckhart sich völlig deckt, und
der unter dem Einflusse der „Mörin“ bei Hans Sachs geradezu
zum trewen Eckhart geworden ist: Beide ermahnen diejenigen
zur Umkehr, die im Begriffe sind, sich in die Gewalt der Venus
zu begeben. In der „Gouchmat“ führt an Venus Seite Cupido
den Bogen und hilft durch seine Pfeile deren „hoffgesindt mehren“.
Bei Hans Sachs ist Cupido verschwunden, Venus selbst hat den
Bogen ergriffen (vgl. v. 50: mein. pfeil; v. 61. 70. 86. 155
u. 8. f.) und folgerichtig spricht auch sie die Eingangsworte
(v. 35—42), die bei Gengenbach Cupido in den Mund gelegt sind.
Vergleiche:
Gengenbach v. 147—53: Hans Sachs v. 37—40:
Cupido: Venus:
die geuch die kann ich gar wol ich han auff erden grosz gewalt
schiessen, uber reich, arme, iung und alt,
sie sigen lung oder alt, wen ich wundt mit dem schiessen
so hab ichs all in meiner gwalt, mein,
wan ich sie tryff mit minem der selbig muss mein diener sein.
gschütz,
vergessen sie vernunfft und witz,
louffen dir nach als syendts blind
und uberkumpst vyl hoffgesind.
_ Sich Venus als Jägerin zu denken passt aber nicht ohne Wei-
teres zu dem Bilde der Königin, die Hof hält, umgeben von glän-
zendem Gefolge wie in der Mörin, oder von ‚ihren Jungfrauen
wie in der Gouchmat. Die Vereinigung dieser verschiedenen
Vorstellungen bei Hans Sachs ist sicherlich wieder auf den Ein-
fluss’ des älteren Fastnachtspieles zurückzuführen, wo. ebenfalls
Venus den Bogen führt und zugleich von ihrem Hofstaat um-
geben als mächtige Herrin der Buler erscheint, vgl. Keller