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seiner Wahl noch besonders die Uebereinstimmung der eignen
Auffassung von Siegfried und seinen Kämpfen mit der Rolle,
die dieser im „Rosengarten‘ spielt, geleitet hat. In letzterem
Gedichte, wo entschieden gegen die Wormser Helden Partei
genommen wird, heisst es ausdrücklich von Siegfried: ,
Keller 662,3 dein hochfart würd dir leit,
du ungetrüwer schelme . .
681,38 du und die küniginne
kindent speher liste vil
üwer hochfertigen Sinne .
ebenso 642,35, 688, 2728 u. s. w.' Die Meinung Philipps, dass
diese Verbindung des „Rosengartens‘‘ mit der Tragödie „dem
Charakter später epischer Bearbeitungen viel angemessener
scheine, als dem Sachsischen Drama“‘, ist also direct zu bestreiten,
und seine oben angeführte Erklärung dieser Verbindung muss
als eine zu äusserliche erscheinen.
Eine ganz andere Frage ist es, ob die Einführung des Rg.
in die Tragödie dem Dichter völlig gelungen ist. Zunächst
erscheint, wie es natürlich war, bei Hans Sachs das Verhältnis
Siegfrieds zu Crimhilt gegenüber dem Rg. geändert. Crimhilt
ist Siegfried nicht bloss „zu weib ferheissen‘“, sondern beide
sind vermählt, und C. eröffnet mit einer auf das Vergangene
bezüglichen, kurz überleitenden Rede den Act (v. 799—810).
Von den zwölf Kämpfen des Rg. ist nur der, an welchem Siegfried
Anteil hat, herausgegriffen, daher erhält Dietrich allein die Aus-
forderung, und die Botschaft, die im Rg. Wolfharts Aufgabe ist,
fällt hier einem Herolt (nach v. 950) zu. Betreffs des Verhältnisses
der beiden Gatten zu der Herausforderung meint Philipps. LVI, dass
Crimhilt an derselben in weit höherem Masse beteiligt sei als
Siegfried, sie sende Boten, lade Dietrich und seinen Waffen-
mit den drei nackaten göttinnen,
darneben mit kunstreichen sinnen
steht Acteon, wie der selb wart
verkeret in eins hirschen art, ;
und Actäon ward in einen Hirsch verwandelt, weil er verbotener Weise
die Reize Dianas geschaut hatte!