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Bauwesen
Von den neuangefertigten 17 Plänen ist für 12 Stück das Instruktionsverfahren
durchgeführt worden, während für die übrigen 5 Stück die Behandlung noch nicht abgeschlossen
werden konnte. Von den aus 1914 übernommenen 19 Plänen wurden7 verbeschieden— der
Rest von 12 Stück muß im nächsten Jahr weiter behandelt werden. Endoültig erledigt
wurden sonach 19 Pläne; als unerledigt gingen 17 Stück auf das Jahr 1916 über.
Von den 17 Plänen des Berichtsjahres beziehen sich 14 auf kleinere Sachen, wie
Wegauflassungen, geringfügige Baulinien- und Höhenlageänderungen, 3 sind Höhenlagepläne
für bereits rechtskräftig festgesetzte Baulinienpläne. Eigentliche Stadterweiterungspläne wurden
im Berichtsjahre nicht angefertigt.
Ferner waren der Stadterweiterungsabteilung noch folgende Aufgaben übertragen.
Unterhaltung des Fixrpunktnetzes. Hierbei kommt hauptsächlich die Versetzung
von Reservefixpunkten an Stelle aufgehobener Punkte des Verzeichnisses in Frage. An solchen
fielen seit Bestehen des Fixpunktnetzes bis zum Ende des Berichtsjahres zusammen 16 Stück
an. Die aufgehobenen Punkte werden in den Verzeichnissen rot ausgestrichen und die
Nummern und Coten der Ersatzpunkte sowie deren näherer Beschrieb in denselben in gleicher
Farbe haändschriftlich nachgetragen. Die an Private zu verkaufenden Verzeichnisse sind daher
stets auf den neuesten Stand gebracht. J
Prüfung von Baugesuchem und Bebauungsplänen. Diese waren in Bezug
auf Baulinien und Höhenlage sowie hinsichtlich der Vorschrift über das Bauen außerhalb
der Ringmauern zu prüfen. Insgesamt fielen 98 (251) Stück an. Hiervon kamen 53 (142)
ruf die Lorenzer und 45 (109) auf die Sebalder Stadtseite. Auch hier zeigte, wie die
Vergleichszahlen dartun, der Krieg seine Folgen. Denn unter den obigen, dem Stadter—
veiterungsamt zugeleiteten 98s Gesuchen waren nur 31 Neubaugesuche. Der Rest hingegen
verteilt sich auf geringfügige Anderungen und dergleichen. Das Baugeschäft lag songch
ziemlich still.
Grundkaufangebote und Grundtauschgesuche. Es kamen insgesamt
17 (122) Gesuche zur Vorlage. Diese waren nach vorheriger Prüfung der Baulinienfrage
hinsichtlich Wert, Größe und Verwendbarkeit für städtische Zwecke zu beurteilen. Davon
mußten 42 Stück zur Ablehnung begutachtet werden, während nur 5 Stück zur weiteren
Behandlung zu empfehlen waren. Aus sonstigen Anhaltspunkten ꝛu schließen, erfreute sich
auch der Grundstücksmarkt keiner besonderen Tätigkeit.
Anfragen der beiden Kgl. Rentämter Nürnberg. Die an das städtische Bauamt
gerichteten Anfragen waren auch im Berichtsjahr wieder zu bearbeiten. Sie erstreckten
sich auf Baulinienverhältnisse, Belastung und Bebaubarkeit von Grundstücken und bebauten
Anwesen zwecks Gebührenrevision sowie Festsetzung der Wertzuwachssteuer.
Allgemeine Einläufe. Sie betrugen im Geschäftsjahr 844 (1630); sonach
bezifferte sih der Gesamteinlauf auf 1043 (2155) Nummern. Er erreichte also nur
etwa die Hälfte des vergangenen Jahres. Dennoch war die von der einzelnen Arbeitskraft
geforderte Tätigkeit bei dem durch Einberufungen auf etwa !/, verringerten Personalstand
eine noch gesteigertere als sonst. Von den zurückgebliebenen Beamten sind noch 4 militär—
dienstpflichtig.
Sprechstunden. Solche waren für zwei Nachmittage in der Woche eingefübrt
und wurden im Berichtsjahr von 55 (108) Personen besucht.
Höhenschichtplan. Die Arbeiten zur Anfertigung desselben konnten im Jahre 1915
wegen Personalmangel nicht fortgesetzt werden. Der zu diesem Zweck bestellte Beamte
wurde bald nach Beginn des Krieges einberufen. Die Weiterführung und Erledigung dieser
Aufgabe wird wohl erst nach dem Kriege erfolgen können, weil dazu wieder eine besondere,
auf diesem Gebiete bewanderte Kraft gesucht werden muß.