Volltext: Hans Sachs

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an Herfules mit der Mahnung, ihve Worte zu beherzigen; 
nur fo fönne er beftändiges ®lüc erlangen. 
Der Dichter fchließt fein Gedicht mit den BVerfen: 
Damit hin Xenophon befchleußt, 
Sein’ wahrhaft treue Lehr” ausgeußt, 
Vermahnt nicht allein Herkulem 
Sondern all’ jung’ GO’fellen zu dem, 
Sich zu Hüten ihr Leben lang 
Vor Faulheit und dem Müßiggang, 
Saufen, Frefjen, Spiel und Voöllerei, 
Das all’s (Händlich, unehrbar fei. 
Darum fol man’8 meiden allezeit. 
Mber ehrlich Müh’ und Arbeit, 
Die Joll thum ein Mann auserwählt 
Chen wie Herkules der Held... 
Daß Tugend wieder grün’ und wachs' 
Durch ganz Deutfchland, das wünicht Hans Sachs. 
In dem Gedichte: Die vertriebene Frau Keufch: 
heit erzählt der Dichter, wie diefe, eine vertriebene Königin, 
zu deren Füßen die zerbrochenen Abzeichen ihrer Würbde, 
Krone, Scepter, Helm und Schild liegen, unter einem Felfen 
ligt und trauert, daß fie von der Königin Venus8 vertrieben 
jei. Sie ift in weißen Wtlas gekleidet und gleicht in ihrer 
himmlifchen Keinheit einem Engel. Lange Hat fie fi mit 
ihren Fürftinnen, der Scham, dem SGehorfam, der Zucht, 
Miäßigung, Demut, Wahrheit u. f. mw. der Angriffe der 
Königin Venus erwehrt. Aber vor Kurzem find ihre Jung: 
frauen bon ihr und ihren Fürftinnen, die mit ihr das Re- 
giment im Sande Hatten, abgefallen. Da Hat fich Frau 
BenuS wieder erhoben; fie und die Fürftinnen, die ihr Ge- 
folge bilden, der Müßiggang, die Reizung, Schmeichelei, 
Unmäßigfeit und fhnöde Hoffart Haben die Yungfrauen der 
Königin Keufchheit in den Venusberg entführt, von wo aus 
le in den Dienft der Königin Schande treten. 
Mit Inapper Not ijt die Keufchheit felbft mit ihren 
getreueften Dienerinnen den Nachftellungen der Feinde ent 
fommen; doch nirgenda, felbft nicht bei den Prieftern und 
Mönchen, gewährt man ihr eine gaftlidHe Nirfuahme. Des- 
Halb hat jie in eine Wülte fliehen miüßien.
	        
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