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Tabulatur begangen; deshalb befahl ihn der Merkmeifter,
den Singftuhl zu verlafjen.
Nach der FeftjhHule vereinigten ich die Meifter wohl
noch zu einem fröhlichen Trunk, wo fie beim Wein ihren
Wettfampf wohlgemut fortfegten.
So wurde von den Handwerksmeiftern nebhen der Ge:
tanaStunft jelbit eine mohlanitehende SGefelligkeit gepflegt.
UL.
Scbhurt, Schule. AanderIcjaft.
3 Gans Sachs am 5. November 1494 zu Nürn-
- berg geboren wurde, wütete dort die Peft. Auch
feine Eltern erkrankten, genafen aber bald; er felbft
6lieb von der Seuche verfhont. Aus Furcht vor der
auch ihn drohenden Unjtedung ließ man ihn noch an
demfelben Tage taufen.
Die Nachrichten über feine äußeren Lebensfjhickfale find
[ehr fpärlidh, da niemand von feinen Zeitgenofjen fich ver-
anlaßt fühlte, fie für die Nachwelt aufzuzeichnen. Sie wären
aber noch Ddürftiger, wenn nicht der Dichter felbft einen
poetifhen AWbriß jeineS Lebens Hinterlaffen Hätte. Cr fAHrieb
diefen in feinem dreiundfiebenzigften Jahre, als er glaubte, daß
ex feine Dichterifche Thätigkeit feines Alters wegen werde be-
ihließen müffen. Die Überfhrift lautet: Summa all
meiner Gedidhte vom Jahre 1514 an bis ins 1567.
Yahr. Da er darin von der DicHtkunft AWojhied nimmt,
nannte er das Gedicht fein Balete*). Eine weitere Yuelle
für feine Leben8befchreibung bieten auch die zahlreichen feine
Berfon betreffenden Andeutungen in feinen Werken. —
Zein Vater war ein Schneider, der in der Kotgaffe
‘jeßt Brunnengaffe) ein eignes Haus bejaß und Überhaupt
in quten Verhältniffen gelebt haben muß.
*) Qebemwobl!