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Von einem pünfktlidjen Manne Hören wir wohl fagen,
ev habe die Uhr im Kopfe, und das fol gewiß für den,
welcher fo bezeichnet wird, ein feines Lob enthalten. Falt
noch beffer Klingt e8, wenn wir über unfern Nachbar das
Urteil fällen Fönnen: Der weiß, was die Glode gefchlagen
hat. Denn das Wort befagt nit nur, daß der Belobte
über Beit und Stunde RNechenfchaft geben Kann, fondenn
daß er au erfaßt, was Diele richtige Reit von ihm
fordert.
Solche pünktlichen und gefheiten Leute, die ihre Tage
und Stunden zu Rate hielten, Hat e& nun von alters
her immer gegeben, und Fein Jahrhundert Kann fi dafür
einer befondern Erfindung rühmen. Aber leichter, denn
früher, ift’3 jebt Doch, mit Der Uhr in der Tafhe feine
Tagesarbeit einzuteilen, oder jedesmal, wenn der Kuckuck
aus dem Schwarzwälder Gehäufe hHerausfpringt, ftündlich
alg Kranker — ma8 Feinem gewünfcht fein fol — einen
Teelöffel voll Heiltranke8 einzunehmen. Und wer es noch
nıcht bi8 zu einer eigenen Tafchenuhr hat bringen Können,
fchaut auf da8 Zifferblatt am Kirchturme, oder hört bie
Glode mit cherneim Munde die Stunden anfagen.
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