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gefellen und bezeichnete diefen dem Ohm gegenüber als
jolchen, der die Zunftgefeße nicht halte, Der Neithart er-
zählte, wie er öfter den Peter in defjen Kammer darüber
angetroffen habe, daß er mit einem feinen Hammer und
mit Der Feile Heine Fupferne Dorfen, welde etwa die Form
eines Cie8 hätten, h:imlich gearbeitet. Das fei aber, wie
der Meifter felbjt wifje, zünftige Arbeit der Kupferfhnuiede,
und e8 fei ungehörig, daß Hele mit foldhen Stüden ge-
heimen Handel treibe.
Reter ftand bei Ddiefen gehäjfigen Verdächtigungen
des Genofjen, deffen Ehre er nicht hatte anrühren wollen,
ftarr und fprachlos, zum Glüd kannte der Meijter die Ge
mütsart feiner beiden SGefellen zur vollen Genüge, winkte
ruhig und ohue jeden Zorn dem armen Peter, der nur
beteuernd und befchwörend die Hände aufs Herz gelegt
Hatte, und fchloß den hHäßlidhen Auftritt mit den Worten:
„Mache nur, daß du fchnell meinen Willen erfüllft, Kafpar,
nimm deine NMarrengefjchichten mit und kKünmere dih um
niemand, denn um dich felbjt! Du, Peter, Kommft mit ins
Meifterftübghen, wo wir ung um Kafpar3 törichtes Ge-
rede ausfprechen wollen. Bring, wenn du folde Sachen,
wie Kafpar angibt, befißejt, alles mit herunter und fei Uh-
beforgt, ich Fenne dich und vertraue dir und deinen Worten.“
Kafpar ging haßerfüllten HerzenzZ notgedrungen in
die Werkitatt und tat, wie Pollinger befohlen:
Reter ftand bald feinen Meijlter gegenüber, Nicht
allein die Heinen fupfernen Gehäufe für feine feinen, noch
nicht ganz fertigen Werke, auch die Räder und mandje
Beihnung hatte er vor demfelben ausgebreitet und ver-
teidigte fih mit fchlidjten Worten gegen Riepers Ver-
dächtigungen. Er habe niemals irgend einen Handel mit
fupfernen Dofen getrieben und niemals in die Nıchte der