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bu mi fo hilfeflehend an? War die Feile ftumpf ge&
worden, und Kfonnteft du den Schärfer nicht finden ?
Und nun errötelt du gar, wie ein fleines Bübhchen, das
man bei Unerlaubtem ertappt ?“
„uch Tann es Euch ehrlich anvertrauen, Meifter,
und brauche ni des Errötens nicht zu {hämen, da Freude
und Hoffnung e8 hervorrief. Als der Herr Pirkheimer
mit CEudj über einen Yuftrag für fein Haus redete,
fiel mir bei, ob ich dabei nicht Verwendung finden Könnte.
Denn ih fehne mich nad) einem Gewerbe, einer Gelegen-
heit, mit dem Kaiferlichen Rat zu fprehen, und ihn nad
meines Vaters Tode auszufragen. Daher franımt mein
Eirröten, ich bitte Cuch offen, daß Ihr mich abfendet und
fo meinem Ziele näher bringt.” ”
„So fo, mein Burfhe! Weißt wohl, ih habe be-
fcheidene Leute gern und bin kein neumodijcher Prophet,
der die Unterfhiede der Stände megftreiten möchte. Über
all Ding muß feine Grenze haben, aud) deine Befcheiden-
heit, fonjt fchießt man am Biele vorbei. Denn man fol
fich felbft nicht mißachten oder für gar zu gering fHhägen.
Und das Haft du eigentlid) getan, mein guter Peter,
Wohl jteht der Herr Rirkheimer. auf Hochgeachteter Stelle,
aber Feines Menfchen Plag ift fo abgefchloffen und erhaben,
daß ihn ein ehrlicher Burfh nicht breit nach feines VBa-
ter Ende fragen Könnte. Hättelt Tängft zu ihm gehen
dürfen und ihn frifch von der Leber darauf hin anfprechen.“
„„Euer Tadel macht mir eher Mut, alz Kummer,
YNeilter.” “
„Sch will dir nun aber zum Biele helfen. Solft
zum Pirkheimer ins: Haus und fein begehrtes Werk fchafs
fen. Dabei gebe ich dir augdrücliqgy Erlaubnis, von
deiner Arbeitszeit zu Deinen befondern Fragen foviel